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Coworking Space mit Kinderbetreuung? Das Interview mit Tadah.ch

Ein Coworking Space mit Kinderbetreuung in Zürich. Die vier Frauen von Tadah.ch sind bereits «all in». Aber braucht’s ein solches Konzept wirklich?

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Coworking mit Kind in der Schweiz von tadah.ch


Fakt ist: Der Wirtschaft fehlen die Frauen, weil die nötigen Rahmenbedingungen, Familie und Beruf zu vereinen, nicht gegeben sind. Und auch viele Väter möchten mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen.

Die Lösung: Coworking Spaces mit Kinderbetreuung. In den USA, in Asien und auch Milano gibt es sie bereits, hier ein kleiner Überblick, aber in der Schweiz ist bisher Lausanne mit «The Village» die einzige Lösung mit einem vergleichbaren Konzept. Bis jetzt. Unsere vier Kolleginnen von Tadah sind bereits «all in» – sie möchten die ersten sein, die ein Angebot in dieser Grösse lancieren. Jetzt sind sie auf der letzten Finanzierungsmeile für das Herzstück ihres Projekts: den Kids Space.

Da wir selber ein solches Co-Working begrüssen würden, haben wir mit Sarah, Julia, Diana und Klara darüber gesprochen, wie ihre neue Arbeits- und Betreuungsform Eltern die Möglichkeit geben soll, Vereinbarkeit besser zu leben.

*übrigens auch im Video: unsere Anja 😉

AWM: Ein Coworking Space mit Kinderbetreuung, braucht es das wirklich? Oder sind die Eltern von heute eh schon so gut organisiert, dass es auch anders geht?

Die Eltern von heute sind oft vor allem eines: in einem permanenten Spagat zwischen Familie und Beruf. Und immer zwischen «Ich will allem gerecht werden» und organisatorischen sowie logistischen Meisterleistungen, was die Kinderbetreuung anbelangt.

Irgendwie haben sich alle daran gewöhnt, dass es bei uns in der Schweiz einfach unflexibel ist!

Für jene Teilzeit arbeitenden Eltern, die flexibel arbeiten müssen, ist die hiesige Betreuungssituation wahrlich nicht zeitgemäss. Gerade jetzt, wo alle von Vereinbarkeit reden, ist es doch an der Zeit, dass mehr Lösungen angeboten werden. Lösungen, die Vereinbarkeit eben ein wenig besser lebbar machen. Kurz: Ja, ein Coworking Space mit Kinderbetreuung braucht es. Brauchen WIR Eltern, die nach Flexibilität suchen, ganz dringend.

 

 
 
 
 
 
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Working (sort of). . . #workingmom #shejustrebootedmylaptopwithonetinyhand

A post shared by Any Working Mom (@anyworkingmom) on Jul 10, 2017 at 8:39am PDT

Wo ist mein Kind während des Coworkings? Rennt es dann nicht dauernd zu mir und klettert auf die Tastatur anstatt auf die Gumpiburg?

Während Du im Coworking Space arbeitest, wird Dein Kind im Kids Space betreut. Es gibt somit keine Gumpiburg im Coworking Space und keine Tastaturen im Kids Space. So funktioniert‘s: Du kommst im Kids Space an, gibst ganz entspannt Dein Kind ab, musst nicht auf einen Zug hetzen und kannst Dich in Ruhe verabschieden. Dann läufst Du rüber in den Tadah Coworking Space, der räumlich klar getrennt ist von der Kinderbetreuung.

Im Kids Space werden die Kinder professionell betreut. Der Unterschied zu einer herkömmlichen Kita: Du kannst Deine Tage flexibel wählen. Und die Stunden. Alles ist anpassbar – aber wir achten darauf, dass diese Flexibilität nicht auf Kosten der Kinder geht.

Welchen Need habt ihr bei Euch selber festgestellt?

Tadah, das sind Sarah, Klara, Julia und Diana. Wir sind vier Teilzeit arbeitende Frauen und Mütter – stets bemüht, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Seit 2 Jahren führen wir das Online Magazin tadah.ch.

Vielfach haben wir uns gefragt: Ist das mit der Vereinbarkeit nicht schlicht und einfach eine Lüge?

Als wir unseren Coworking Space mit Kinderbetreuung gegründet haben, haben wir uns oft gewünscht, es gäbe ihn schon. Denn ein Start-Up aus dem Boden zu stampfen, einen Job zu haben und den Bedürfnissen unserer Familien gerecht zu werden (von unseren eigenen Bedürfnissen ganz zu schweigen), ist oft nahezu unmöglich.

Aber wir sind mehr als überzeugt von dem Konzept. Wir haben es selbst erlebt: Unser aller Jobs waren oft auf Projektbasis mit Deadlines und mit Kundenterminen. Alles Dinge, die sich nicht darum scheren, wann unsere Kinder in der Kita sind und wann eben nicht. Und oft hätten wir einfach mal so zwei, drei Stunden gebraucht, um etwas fertig zu machen. Das wichtige E-Mail schreiben, den versprochenen Anruf tätigen und die Kooperationsanfrage sauber ausarbeiten – in Ruhe. Und dann parat sein für Glacé und Spielplatz – ohne Telefon in der Hand, weil die Dinge eben erledigt sind.

Interview zum ersten Coworking Space mit Kinderbetreuung | www.anyworkingmom.com
Work in Progress – So sieht der erste Schweizer Coworking Space mit Kinderbetreuung als Moodboard aus! (Bild: zvg)

Woran habt ihr Euch orientiert, beziehungsweise wo sind Eure Vorbilder? 

Die meisten bisherigen Coworking Spaces mit Kinderbetreuung kommen eher handgestrickt daher. Oft hüten die Mütter selbst die Kinder der anderen, damit ebendiese arbeiten können. So ist auch der kommunikative Auftritt. Davon möchten wir uns klar abgrenzen. Hier geht es um professionelles Arbeiten und um ebensolche Kinderbetreuung.

Ende 2018, als wir mitten in der Investoren-Phase steckten, hat der grösste Coworking Space für Frauen in Amerika, The Wing, eine Kinderbetreuung in einem ihrer Spaces angegliedert: The Little Wing. Dies hat natürlich auch unserem Projekt Aufwind gegeben. Man sieht nun: Da ist ein Bedürfnis. Die Grossen machen es nun auch!

Und dann sind natürlich all die Eltern da draussen. Wir haben auch eine Befragung durchgeführt – das Ergebnis war klar: Der Bedarf ist da.

All die Eltern, die den Spagat probieren, die den Hut suchen, der genug gross ist, damit alles darunter passt. Sie sind unser Motivator, denn ihnen wollen wir eine Lösung bieten.

Wie finanziert ihr Euch?

Wir verfolgen einen ganz klaren Businessplan. Wir wollen wirtschaftlich arbeiten. Auch ein Grund, weswegen wir auch private Geldgeber für unser Projekt begeistern konnten. Den letzten Batzen möchten wir nun über unsere Crowd-Funding-Kampagne ins Kässeli bringen.

Wenn der Coworking Space im Spätsommer 2019 eröffnet, dann finanzieren wir uns einerseits durch Abos für Eltern, als auch Abos für Unternehmen, bzw. für deren Mitarbeiter, die Eltern sind. Hinzu kommt die Vermietung der Meetingräume und zahlreiche Workshops, Events und Netzwerktreffen.

Wie teuer wird das für uns als Nutzer? Und wie flexibel werden die Abos sein?

Die Preise für einen Platz im Coworking Space inklusive der Kinderbetreuung bewegen sich im Rahmen der Kosten, die ein KiTa-Platz in der Stadt Zürich kostet. Viel wichtiger als der Preis ist aber die Frage nach der Flexibilität. Denn dieser haben wir uns verschrieben.

Es wird möglich sein, tagesweise, halbtagesweise aber auch stundenweise einzuchecken. Und das auch mit Kind.

Merci viel Mal – wir haben unser Batzeli bereits abgegeben und planen bereits unser Any Working Mom HQ bei Euch! Viel Erfolg!

Für Rückfragen, Kommentare oder Hinweise auf ähnliche Einrichtungen, die ein Co-Working mit Kind ermöglichen, freuen wir uns sehr. Danke.

Autorin

Andrea Jansen hat 2016 Any Working Mom gegründet und lange als CEO geführt. Bei mal ehrlich ist sie für Strategie und Business Development verantwortlich. Sie reist gerne durch das Leben und um die Welt, versucht, weniger zu micromanagen und mehr zu schlafen. Sie ist Unternehmerin, Stiftungsrätin, Journalistin und Mutter von drei Kindern. Seit mindestens drei Jahren will sie ihre Website updaten und kommt nicht dazu – bis dahin findet man sie auf Insta als jansenontour.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 7. April 2019 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


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Eine Antwort

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  1. Avatar von Fabienne
    Fabienne

    So cool! Wohne zwar nicht mehr in der Stadt, würde dafür aber extra hinfahren. Nur schon, um all die spannenden Leute zu treffen. Gleich gespendet.