Petrus braucht Therapie

Ihr seid ein schadenfreudiges Trüppchen. Das weiss ich spätestens seit den Reaktionen auf den Train Ride from Hell – und deshalb möchte ich Euch mein aktuellstes Malheur auch nicht vorenthalten:

Ich habe mich und die Kinder – vor dem Znacht, notabene – ausgesperrt.

Petrus ist schuld. Aber von vorne:

Eine Anekdote aus dem Leben von www.anyworkingmom.com
WAS denn jetzt, hä?

Da der Wetterheilige offensichtlich unter einer manischen Depression leidet und sich seine Hochs und Tiefs schneller abwechseln, als ich „Gummistiefel“ sagen kann, stand ich auch am Mittwochnachmittag wieder einmal vor der Frage:

Und jetzt?

Ich weiss, ich weiss, es gibt „kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung“, aber mit diesem Satz kann ich ähnlich viel anfangen wie mit funktionalen Outdoorhosen und flippigen Kurzhaarfrisuren. Ich war nie in der Pfadi und das hat seinen Grund. Oder wie es meine Freundin aus Australien formuliert: „I love camping under the stars. All five of them.“

Ergo kein Herumturnen im Platzregen. Ich entschied mich fürs Praktische und wir gingen Einkaufen. Am anderen Ende der Stadt, denn dort hat es ein Kinderparadies für den Sohn. Win/Win.

Einen Wocheneinkauf, eine Bluse und drei Karussellfahrten später standen wir auf dem Rückweg im Stau. Nicht ganz unerwartet, denn wer das Gefühl hat, um Viertel vor sechs in unter 45 Minuten einmal quer durch Zürich zu fahren, ist ein martulloscher’ Dreamer*.

Endlich in der Tiefgarage. Die Kinder hatten sich mit ein paar Darvida über Wasser gehalten, viel mehr hatte ich nicht mitgenommen. Schliesslich waren wir ja in ein Einkaufszentrum gefahren, wo man per Definition etwas kaufen kann. Auch windelmässig war ich spartanisch gestartet und hatte die letzte noch kurz vor der Rückfahrt montiert.

Eine Anekdote aus dem Leben von www.anyworkingmom.com - dem Working Mom Blog
Wielanggeitsno? Wielanggeitsno? Wielanggeitsno?

Zum Glück waren wir ja jetzt zu Hause.

Blöderweise konnte ich meinen Wohnungsschlüssel nicht finden.

Gaggiiii!“ verkündete das Töchterli euphorisch.

Ja, Scheisse. Wir waren ausgesperrt. Und Any Working Dad irgendwo im luzernischen Hinterland. Selbstverständlich rief ich ihn sofort an und kanalisierte die Wut über mich selber in seine Richtung – immerhin war sicher er irgendwie schuld daran, dass der Zweitschlüssel nicht mehr im Handschuhfach lag. Er blieb erwartungsgemäss ruhig und führte die Schuldzuweisung auf Unterzuckerung zurück.

 

Im Restaurant Sonne – ironischerweise – freuten sich die Kinder über zwei Teller Pasta ohni Nüt. Auch ein Schlüssel tauchte auf, bei einer Nachbarin. Nur leider war die gerade am anderen Ende der Stadt. Also ziemlich genau dort, wo wir hergekommen waren.

Wir fuhren hin, wir fuhren zurück. Irgendwann schliefen die Kinder ein.

Und der Regen prasselte auf die Windschutzscheibe. „Gummistiefel“, sagte ich. Nix passierte. „Gum-mi-stie-feeel“, ganz langsam. Der Himmel blieb dunkelgrau.

Hach, Petrus. Mach mal Therapie.

Frau Martullo-Blocher ist eine Unternehmerin aus der Schweiz. Ihre Mitarbeiter pflegt sie gerne über deren Dummheit aufzuklären. Das Video hier – der Dreamer kommt ca. bei 1:51.

Inzwischen habe ich übrigens bessere Ausflugsideen für Regenwetter. Ihr findet sie hier – für die Städte Bern, Zürich, Basel und die Region Zug/Luzern: Was tun bei Regen? | Alle Artikel zum Thema

Autorin

Andrea Jansen www.anyworkingmom.com

Andrea Jansen ist die Gründerin und Chefin von Any Working Mom. Sie reist gerne durch das Leben und um die Welt, versucht, weniger zu micromanagen und mehr zu schlafen. Sie ist Unternehmerin, Stiftungsrätin, Journalistin und Mutter von drei Kindern. Seit mindestens drei Jahren will sie ihre Website updaten und kommt nicht dazu – bis dahin findet man sie auf Insta als jansenontour.

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3 Kommentare zu “Petrus braucht Therapie

  • Ich mag diese ehrliche art wie du über dich und eure erlebnisse schreibst, es hält mir manchmal den Spiegel vor und da seh ich mich gleich selbst!

    Und irgendwie hast du total cool reagiert, mal schnell was essen gehn, pragmatisch, hunger = essen, das wäre mir nicht in denn sinn gekommen, gut ich müsste auch etwas gar weit fahren um essen zu gehn..

    Zum schluss hat dein Gummistiefel mantra an Petrus gewirkt, ich jedenfall hatte jetzt ein paar Sommerliche Tage;-)

    Danke für deine schreibarbeit um mich zu unterhalten:-)

    Grüsse

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