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New Work oder Expat für ein Jahr

Meine Familie und ich werden Expats für ein Jahr. Das bedeutet auch: Arbeiten von anderswo. Warum wir es tun und auch, was dagegen spricht.

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Arbeiten am Strand ein Jahr Expat sein

Meine Familie und ich gehen für ein Jahr ins Ausland.

Nach Hawai’i, um genauer zu sein. Ich werde dort arbeiten (no worries, bei uns hier auf Any Working Mom geht alles weiter wie bisher, nur, dass der Instagram-Account womöglich etwas schwer erträglich wird für Euch im Winter), die zwei grossen Kinder gehen in den Kindergarten beziehungsweise in die Schule, und die Kleinste mag eh keine Kleider – von dem her: es passt alles.

Viele fragen: Warum tut ihr das?

Gegenfrage: Warum nicht?

Das ausschlaggebende Argument für diesen Entscheid war der Faktor, dass es keines gibt, das wirklich dagegen spricht. Und noch viel wichtiger: Wir nicht wissen, ob diese günstige Konstellation jemals so wieder eintreten wird. Any Working Dad im Sabbatical, die zwei grösseren Kinder stehen so oder so vor einem Schulwechsel, der Kleinsten ist es egal, wo sie Sandburgen baut und ganz, ganz wichtig: Wir sind alle gesund. Wir, und auch die Grosseltern.

Im Bewusstsein, dass sich vor allem diese Situation sofort ändern kann und dass sich das Leben nur sehr bedingt planen lässt, haben wir im Februar die Entscheidung getroffen: wir gehen. Denn wir wissen nie, was morgen ist.

Höher, weiter, schneller

Als wir im letzten Jahr von unserer Weltreise mit Familie zurückgekehrt sind, fand ich den umgekehrten Kulturschock schwierig zu verarbeiten. Ich «passte» irgendwie nicht mehr. Nicht, weil ich die Schweiz nicht mag – im Gegenteil. Ich finde die Schweiz wunderschön, wenn auch alles andere als perfekt, und hier leben unsere Liebsten, hier sind wir zu Hause. Hier will ich nach wie vor leben.

Und trotzdem: Hat der Abstand zur Heimat auch etwas mit uns gemacht, mit mir vor allem. Die Leistungsgesellschaft, in der wir leben, das hohe Tempo, das wir uns selber aufbürden, der überhöhten Wert, den die Erwerbsarbeit hier gegenüber allem anderen hat – das alles bringt nicht meine beste Seite in mir hervor. Im Gegenteil:

Ich springe darauf an, werde schneller, will noch mehr und höher und weiter und habe mehr Ideen, als Kraft, sie umzusetzen.

Dabei vergesse ich fast, was mir wirklich wichtig ist.

Die Zeit auf der Reise hat mich der Natur näher gebracht, sie hat mir gezeigt, wie wertvoll die Zeit mit meiner Familie und mit Freunden ist, sie hat mich achtsamer werden lassen. Mein Motto für die Triage von Anfragen oder Commitments, das ich frei von Derek Sivers übernommen habe – «if it’s not a HELL, YEAH! it’s a No» – konnte ich eine zeitlang mühelos umsetzen.

Bis ich wieder anfing, zu rennen. Zu wenig zu schlafen. Zu wenig von allem. 

Warum ans andere Ende der Welt, warum Hawai’i?

Mit der Distanz hoffe ich also auch wieder auf mehr Nähe zu mir selber. Aber dafür gleich in die entfernteste Ecke der Erde? Hallo, Flugscham?!

Natürlich sind Palmen und Strand ein Mitgrund. Das Inselleben hilft, runterzufahren, sich auf die wichtigen Dinge zu besinnen aber ganz ehrlich, das ginge auch im Kloster Einsiedeln.

Was uns aber immer wieder ans andere Ende der Welt zurückruft, sind keine Touristenattraktionen, sondern ein Gefühl, ein «Spirit». Was in Reiseführern oft als Übersetzung von «Hallo» angegeben wird, ist «Aloha» und bedeutet aber so viel mehr.

Kauai hawaii Kalalau
Mehr als nur ein Ort.

Da geht es um ein Gemeinschaftsgefühl, um Nächstenliebe, um gegenseitiges Helfen, um eine tiefe Verbundenheit und Dankbarkeit zur Natur. Und nein, ich werde nicht zum Guru und nein, die Inselkette ist auch nicht besiedelt von Gutmenschen – aber wir möchten «Aloha» ein Jahr lang leben und eben: schauen, was es mit uns macht.

Ein Jahr als Expat – warum Leben und nicht Reisen?

Bewusst haben wir uns dafür entschieden, an einem Ort zu leben, und ihn nicht nur als Touristen zu besuchen. Wir werden «unsere» Insel – Kauai – anders entdecken als auf unseren letzten Besuchen, ich gehe davon aus, dass wir auch stark an der Oberfläche kratzen und auch mit den weniger schönen Seiten konfrontiert werden. Aber genau das finden wir spannend, das Eintauchen in eine andere Kultur, einen anderen Alltag.

Denn: Alltag wird es geben.

New Work und warum es mich hier nicht zwingend braucht

Muss Any Working Mom jetzt ohne die Scheffin weitermachen? Nein. Denn ich bin nach wie vor präsent, nur halt nicht physisch. Unser Unternehmen praktiziert seit je her «New Work», ein Begriff für unsere Arbeitsweise, der mir leider erst vor kurzem aktiv begegnet ist, den ich uns aber seither gross auf die Fahne schreibe.

Erfunden wurde er vor 40 Jahren von Frithjof Bergman, zur Zeit erlebt er sein grosses Revival: Arbeit verändert sich. Sie wird agil, ortsungebunden und sie hat Purpose, einen Sinn – genau das ist auch unser grösster Motivator bei AWM wenn wir versuchen, den «Mythos Vereinbarkeit» zu entzaubern und Eltern den Druck der Perfektion zu nehmen.

Auch sonst finden wir uns in den wichtigsten Schlagworten von New Work wieder:

Agility: Als unabhängiges Medium können wir tun und lassen, was wir wollen – und auch wann wir wollen (wenn das mal kein HELL YEAH! ist!)

Coopetition: Wir glauben nicht an einen Kuchen, von dem alle ein Stück kriegen. Lieber arbeiten wir mit anderen zusammen. Kuchen für Alle!

Holacracy: Wir haben keine klassische Hierarchie, sondern fällen wichtige Entscheidungen gemeinsam. Jede von uns hat in ihrem Bereich die Entscheidungshoheit, die Inputs von unserem erweiterten Team sind uns sehr wichtig.

Diversity: Mit Gastbeiträgen aus allen Ecken und unseren Videos über und mit diversen Menschen versuchen wir, aus unserer eigenen Bubble auszubrechen. Denn wir sind uns sehr bewusst, dass die nicht die einzige Wahrheit kennt.

Work-Life-Blending: 9 to 5 gibt es bei uns schon aus Vereinbarkeitsgründen nicht. Es gilt schon eher 21 – 24, denn abends ist bei uns im virtuellen Büro (Slack, Trello) oft am meisten los.

Arbeiten im Ausland als Expat
Als Digital Nomad das Büro irgendwo aufschlagen.

Und jetzt hockt halt noch eine auf der Insel. So what? Das wird der ultimative Test, ob New Work wirklich funktioniert.

Wohnung, Steuern, Stutz: woran muss man denken?

Und jetzt doch noch – wie funktioniert das in der Praxis? Die letzten paar Monate waren einmal mehr eine grosse Lernkurve:

Steuern

Wer sich für ein Jahr verabschiedet, muss natürlich an vieles Denken und mit einerPackliste ist es leider nicht getan. Von der Gemeinde abmelden mussten wir uns nicht, da wir weiterhin hier Steuern zahlen werden. Die Steuern – hach – wer länger in die USA reist, sollte sich hierzu gut informieren. Bei der Bank gelten wir ab sofort als «US-Persons» und müssen uns an eine spezielle US-Desk wenden, auch müssen wir in den USA bei der IRS belegen können, dass wir Schweizer Steuerzahler sind. Wer sich also ein ähnliches Unterfangen überlegt, sollte sich hier bitte frühzeitig bei Experten informieren.

Schule

Die Schule mussten wir lediglich über unsere Absenz informieren, und uns dann in einem Jahr wieder anmelden. Das gilt übrigens im Kanton ZH (Achtung, anderswo gelten andere Regeln – Föderalismus sei Dank!) ab drei Monaten. Vorher muss ein Gesuch gestellt werden. In den USA werden unsere Kinder eine alternative Privatschule besuchen. Der öffentliche Schulbesuch ist dort strikte geregelt, als Ausländer braucht man in der Regel ein spezielles Visum und Bewilligungen für einen Austausch, vor allem für die Primarschule.

Wohnung

Unsere Wohnung werden wir zeitweise an Bekannte untervermieten.

Stutz

Die Sache mit dem Geld. Gerade im ländlichen USA (ja, auch eine Insel ist ein Kaff) läuft das meiste noch via Scheckbuch. Dafür braucht man aber ein US-Bankkonto und dafür wiederum in 99% Prozent der Fälle eine Social Security Number (SSN). Die können wir zwar mit unserem Visum beantragen, aber erst nach einer Weile. Und so werden wir einerseits Cash mitnehmen, haben bei unserer Bank eine USD- Kreditkarte beantragt und US Dollar gekauft, um immerhin die Wechselkosten zu vermeiden UND haben uns eine unabhängige Revolut-Kreditkarte besorgt (kann ich auch für Reisen sehr stark empfehlen!).

Die Kosten für ein solches Unterfangen sind natürlich individuell. Dass die Möglichkeit, diese Chance zu ergreifen, ein Privileg ist, will ich nicht bestreiten. Gewisse Fixkosten zu Hause bleiben bestehen, aber die Lebenskosten werden durch das Verbleiben an einem Ort natürlich nicht annähernd so hoch wie auf einer Reise als Touristen, sondern – in unserem konkreten Fall – maximal gleich hoch wie zu Hause. Weitere Berichte von Expats findet ihr beispielsweise bei uns im «Mal ehrlich» – Video mit Linda und Björn Hering, oder auf den Blogs Becomingnashvillian.com oder Kleinstadt.ch in der Rubrik «Unser Leben in…».

Visum

Wer länger als 90 Tage als Tourist in die USA reist, braucht ein Visum. Da wir ein Jahr bleiben möchten, und aber keinen US-Arbeitgeber haben, der für uns bürgt, macht für uns das I-Journalistenvisum am meisten Sinn. Auch hier lohnt es sich, sich möglichst früh und genau zu informieren – der Visumsantrag kostet pro Person 160 CHF und man muss persönlich in Bern vorsprechen. Kleine Kinder müssen zum Termin nicht mit, Laptops dürfen nicht mit und können auch nirgends deponiert werden (drum: alles ins Schliessfach am Bahnhof vor dem Botschaftsbesuch!) – das nur so aus einschlägiger Erfahrung.

Packen

Da wir in ein möbliertes Haus einziehen werden, müssen wir nichts verschiffen, sondern reisen mit Koffern. Die Kinder lassen wir seit einem Learning aus unserer letzten Reise (viele, VIELE Tränen wegen eines zurückgelassenen Spielzeughundes!) selber packen. Und ansonsten werde ich wohl meine eigenen Listen und Tipps zu Rate ziehen.

Und Tschüss!

Der Abschied wird nicht einfach – und trotzdem: Ein Jahr ist eine sehr kurze Zeit. Die Welt ist nicht mehr ganz so gross, dank elektronischer Kommunikation. Mit unseren Kindern haben wir die Idee von Anfang an besprochen, und sie waren einverstanden, sogar begeistert. Dem Fakt, dass sie ihre Freunde eine Weile nicht sehen werden, begegnet zumindest der Sohn recht pragmatisch:

Dann lerne ich halt neue Leute kennen!

Genau das werden auch wir tun. Und selbstverständlich Euch auch daran teilhaben lassen.

See you on the other side!

Autorin

Andrea Jansen hat 2016 Any Working Mom gegründet und lange als CEO geführt. Bei mal ehrlich ist sie für Strategie und Business Development verantwortlich. Sie reist gerne durch das Leben und um die Welt, versucht, weniger zu micromanagen und mehr zu schlafen. Sie ist Unternehmerin, Stiftungsrätin, Journalistin und Mutter von drei Kindern. Seit mindestens drei Jahren will sie ihre Website updaten und kommt nicht dazu – bis dahin findet man sie auf Insta als jansenontour.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 28. Juli 2019 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


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33 Antworten

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  1. Avatar von Andrea
    Andrea

    Liebe Andrea

    Sehr gute Übersicht, wir haben uns in den vergangenen Monaten ebenfalls intensiv mit der Thematik auseinandergesetzt, da wir in Kürze als Expats nach New York gehen. Betreffend Steuern schreibst Du, dass Ihr beim IRS lediglich belegen müsst, dass Ihr CH Steuerzahler seid. Wir haben jedoch den Advice erhalten, dass mit Status als US Tax Resident (die 183 Tage Regel kennst Du bestimmt) die weltweiten Einkünfte in den USA versteuert werden müssen, nicht nur US-sourced income. Oder gibt es Ausnahmen, die wir nicht kennen?

    Alles Gute weiterhin!

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Liebe Andrea, ja, das ist so, und da wir bereits in den letzten zwei Jahren in den USA waren, greift bei uns die 183- Regel (die übrigens mit einer Formel ausgerechnet wird (aktuelles Jahr 1:1, letztes Jahr 1:2, vorletztes Jahr 1:4). Aber wenn ihr – wie wir – Euren Hauptwohnsitz in der Schweiz behaltet (d.h. eine Wohnung habt) und das auch belegen könnt, könnt ihr die Form 8840 Closer Connection Exemption Statement for Aliens einreichen. Damit sollte sichergestellt werden, dass ihr in den USA keine weltweite Einkommenssteuer bezahlen müsst, da ihr das ja bereits in der CH tut.

      Wir sind da momentan grad dran und haben uns hier einen Steuerprofi geholt, selber würde ich das jetzt nicht versuchen zu wursteln. Falls ihr einen Steuerexperten in NY braucht, könnt ihr mir gerne ein E-Mail schicken und ich kann Euch verlinken.

      Ob es bei uns so klappt wie geplant, kann ich Dir leider aber auch erst später sagen, wir haben den Prozess erst gerade initiiert (man hat uns geraten, das erst so 2,3 Monate nach Ankunft zu machen).

      Liebe Grüsse!

  2. Avatar von Bettina
    Bettina

    Hallo Andrea
    Wie geht es euch? Schon “zu Hause” angekommen?
    Ich meine mich zu erinnern, dass du zusammen mit dem “Expat-Post” auf Insta eine Umfrage (ev. als Story) zu weiteren Expat-Blogs/-Infos, etc. geposted hast. Gibt es da eine Übersicht dazu? Denn bei uns könnte dies auch alsbald der Fall sein (jedoch innerhalb von Europa, also nicht ganz so weit weg, aber immerhin 😉 ). Danke und liebe Grüsse, Bettina

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Liebe Bettina,

      genau, das war eine Story und nein, leider gibt es keine Übersicht. Aus Europa kommt mir spezifisch https://www.instagram.com/schritte.ins.gruene/ in den Sinn, aber die sind rumgereist, was natürlich etwas anderes ist, als anderswo einen Alltag zu leben.

      Viel Erfolg bei Euren Plänen!

  3. Avatar von Franzisa
    Franzisa

    Ihr macht das soooooooo toll. Man hat nur ein Leben und man möchte am Sterbebett definitv nicht den Satz “ach, was wäre wenn….” sagen müssen. Zumindest ich nicht. 🙂
    Ich bin mega gespannt auf deine Erfahrungen und Gefühle bei diesem “Projekt”.
    Ich wünsche euch alles Gute und einen guten Endspurt in der Schweiz.
    Liebe Grüsse
    Franziska

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Daaanke!

  4. Avatar von Kathrin
    Kathrin

    War ja bisher nur stille Mitleserin, aber hier muss ich jetzt kommentieren. Gratuliere zum Mut! 💪🏻 Wie sind vor einem Jahr mit Sohn (1,5 Jahre) in die USA gezogen für mindestens 3 Jahre und bis heute bereuen wir den Schritt überhaupt nicht. Im Gegenteil, ich behaupte wir sind als Familie enger zusammen gewachsen und das Leben bringt auch gewisse Vorteile. Gerade ich als Vollzeit Workingmom fühle mich hier in der Gesellschaft viel mehr akzeptiert. Daher alles Gute und geniesst die Zeit, die geht soo schnell vorbei.

    1. Avatar von Anja Knabenhans
      Anja Knabenhans

      Liebe Kathrin, danke für deine Nachricht, über die sich Andrea sicher freut (sobald sie angekommen ist und wieder Zeit zum Kommentare-Lesen hat). Mich hat grad dein Satz angestochen, dass du dich als Vollzeit-Workingmom viel akzeptierter fühlst. Ich würd gerne mal so ein paar Erfahrungen sammeln un publizieren von Working Parents, die im Ausland leben. Falls du mir ein paar Sätze dazu schreiben magst, wie du es erlebst, würden wir uns sehr freuen! anja@anyworkingmom.com

  5. Avatar von Sadija
    Sadija

    Liebe Andrea

    Gute Wahl getroffen mit Kauai. Ich war ziemlich genau vor 10 Jahren im 2009 das erste Mal auf Hawaii und 2014 dann nochmals. Kauai ist meine Lieblingsinsel, Flora und Fauna einfach unbeschreiblich. Nur die vielen wilden Hühner irritieren da ein wenig. 🙂

    Bin gespannt, wann es mich das nächste Mal dort hin trägt. Für mich ist Hawaii einfach mein Paradies. Werde gespannt deine Berichte lesen.

    Das zweite Mal hatte ich das Privileg mit einer “Einheimischen” (sie war vom Festland und schon ca. 5 Jahre in Honolulu) Oahu aus dieser Sicht kennen lernen zu können. Aber leider hatte ich nie das Vergnügen wirklich mit den Einheimischen näher in Kontakt zu treten. Habe sie sehr respektvoll und anständig erlebt, aber distanziert. Denke zu ihrem Eigenschutz. Sie haben so viele Touristen und keine Lust mit jeder und jedem ihr Leben zu teilen, was ich auch verstehen kann.
    Habe sie immer fasziniert bei ihren Weekend Familientreffen am Strand beobachtet. So ein Gewusel überall, der ganze Hausrat dabei und ein Fest. Nicht um sonst habe ich immer allen zu Hause erzählt, dass die Hawaii’anerInnen Weltmeister beim Barbecueing sind.

    Unbedingt eine Lomilomi Massage bei einer Hawaiianerin machen und einen ihrer Tempel besuchen, wirst es nicht bereuen.

    Hangloose ein bisschen für uns alle in der Heimat. Aloha

  6. Avatar von Angie
    Angie

    Wow! Das ist riesig, dieser Mut und die innere Freiheit den Alltag und das Gewohnte für eine Weile zu verlassen um neue Horizonte zu entdecken und diesem (fast schon) Gebot von “wir-haben-Kinder-im-Schulpflichtigen-Alter-dann-ist-man-halt-gebunden” trotzen 🙂
    Bestimmt auch wahnsinnig toll für eure Kinder, einfach ausbrechen und neues ausprobieren zu können. Viel Spass, gutes Loslassen, bei sich ankommen und neues erleben! Angie

  7. Avatar von Judith
    Judith

    Liebe Andrea
    Ich wünsche Dir und Deiner Familie ein unvergessliches Jahr auf Hawaii. Neidisch bin ich nicht auf euer Jahr in der Fremde, sondern darauf, dass Du trotzdem, dass Dir die Natur am Herzen liegt, noch so viel mit dem Flugzeit reisen kannst (dass extra mit zwei ss für Madame Kiwi;-) ). Bei mir ist da leider ein Schalter gekippt. Dafür erkunden wir als Familie die Welt nun per Interrail. Da liegt Hawaii leider nicht grad am Weg…so freue ich mich umso mehr auf Deine Posts:-). Übrigens, schau doch mal bei https://www.theminimalists.com/ vorbei. Seit ich ein Minimalist geworden bin, finde ich Gemeinschaftsgefühl, Nächstenliebe, gegenseitiges Helfen sowie tiefe Verbundenheit und Dankbarkeit zur Natur auch hier in der Schweiz. Weil das alles dann irgendwie in einem drin ist (und nein, ich bin auch kein Guru, Eso-Tante o.ä….sondern Umweltnaturwissenschafterin). Habt eine gute Reise ans andere Ende der Welt.

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Liebe Judith,

      danke, The Minimalists kenne ich – sie haben massgebend zur Entstehung von AWM beigetragen ;-). Ich beschäftige mich sehr intensiv mit dem Klimawandel und auch die Auseinandersetzung mit dem Fliegen ist für mich ein grosses Thema. Aber nein, ein Schalter ist da nicht gekippt. Wir machen Slow Travel, und kompensieren unsere Flugemissionen. Greenwashing, werden jetzt da einige schreien – aber ich glaube, man muss da weiter denken. Ich engagiere mich und investiere persönlich in nachhaltige Technologie und gehe davon aus, dass das im Endeffekt den grösseren Hebel hat, als wenn ich persönlich auf eine Flugreise verzichte. Was es nicht besser macht, das ist mir klar, aber für mich stimmt es momentan so. Und einen grösseren Beitrag dazu plane ich im Herbst.

  8. Avatar von Alexandra
    Alexandra

    Liebe Andrea,

    Was für eine super Entscheidung. Den “umgekehrten Kulturschock” kann ich nur zu gut nachvollziehen… wir wollten nach viel Reisen ebenfalls in einem anderen Land leben und arbeiten. Obwohl wir in der Schweiz eigentlich alles hatten … inklusive tolle Jobs etc. Also machten wir uns (damals noch ohne Kind) auf nach Australien und fingen sozusagen bei null an … das war 2010 und wir leben immer noch hier. whoops ; ).
    Weiter so mit dem absolut tollen Blog und allem anderen, was ihr leistet.
    I love your work!
    Grüsse aus Sydney (momentan in den Ferien auf Vanuatu.. : ))

  9. Avatar von Sandra
    Sandra

    Auch noch auf diesem Weg: ich bin unfassbar neidisch… Einerseits weil ich ein riesiger Fan von Hawaii bin, andererseits und vor allem weil ich euch für diesen mutigen Schritt sehr bewundere. Chapeau! Ich wünsche euch viel Glück und ganz viele magische Aloha-Momente🌈

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Liebe Sandra, vielen Dank!

  10. Avatar von Sybille
    Sybille

    Liebe Andrea, ich wünsche euch viel Spass, vieles schöne Begegnungen und viele Herzensmomente. Wir reisen Morgen nach einem Jahr California zurück in die Schweiz – der Abschied fällt mir sehr schwer, obwohl ich mich auf meine Freunde und gutes Brot freue 😉 Die Zeit verging ZACK mega schnell. Geniesst es also!
    Xox S
    PS einige Banken machen Konten ohne SSN, zb Union Bank. Weiss aber nicht ob die da einen Ableger haben.

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Liebe Sybille, gutes Einleben, wünsche ich Dir! Das denke ich eben auch – ein Jahr, das ist nix. Danke vielmal für den Tipp mit Union!

  11. Avatar von Nadia
    Nadia

    Liebe Andrea
    Wow! Ihr macht genau das Richtige! Ich hoffe unsere Jobsituation lässt das irgendwann auch zu 😉
    Ich freue mich auf deine Berichte.
    Liebe Grüsse und alles Gute da drüben 🤗

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Vielen Dank – es ist sehr schön und motivierend, eine so unterstützende, offene und unschweizerisch-nicht-neidische Community zu haben. Merci!

  12. Avatar von sandra
    sandra

    liebe andrea
    jawohl! super! ihr habt sooooo recht! und natürlich beneide ich euch auch. kauai ist ein traum.
    ich freue mich schon auf viele tolle bilder und geschichten aus eurem alltag.

  13. Avatar von Nina
    Nina

    Sooo cool!!! Genießt es!! 😎☀️🏄🏽‍♀️

  14. Avatar von Valérie
    Valérie

    Hey super, ihr macht das Richtige! Wir – Mann, Sohn (jetzt 5 Jahre) und ich – sind vor Kurzem von Kuba zurückgekehrt, wo wir fast zwei Jahre gelebt haben. Ich würde es sofort wieder tun! Gerade aber das Finanzielle muss bei einem solchen ‚Projekt’ schon gut überlegt/geplant werden. Es haben nur die Wenigsten die Möglichkeit, ihre Arbeit ins Ausland ‚mitzunehmen‘ oder dort auf die Schnelle eine Einnahmequelle zu finden. Wünsche eurer Family einen guten Start und schon jetzt viele wunderbare Erfahrungen!

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Ganz herzlichen Dank! Wie war Kuba? Wie war es für Euch, zurück zu kehren?

      1. Avatar von Valérie
        Valérie

        Für mich und meinen Sohn wars einfach, für meinen Mann etwas weniger (er ist Kubaner). Es war sicher ideal, dass wir hier wieder in unsere Wohnung zurück konnten. So haben wir uns schnell wieder eingelebt. Im Ausland habe ich (wieder) schätzen gelernt, was wir hier in der Schweiz doch für ein gutes Leben haben (gerade auch für Kinder). In der Karibik Ferien zu machen ist ein Traum – dort zu leben aber nicht unbedingt… Gewisse Dinge unseres kubanischen Lebens werde ich aber sicher vermissen!

        1. Avatar von Andrea Jansen
          Andrea Jansen

          Liebe Valérie, spannend. Genau, DARAUF bin ich eben auch gespannt. Die Realität. Und bin neugierig, ob ich den Inselkoller kriege 😉

          1. Avatar von Anja
            Anja

            Liebe Andrea

            Ich finde dein Bericht klingt toll. Jedoch gibt es meiner Meinung nach ein paar Punkte, die nicht angesprochen werden: wie macht ihr es z.B mit den AHV-Beiträgen und der Pensionskasse? Und welche Lösung habt ihr für die Krankenkasse?(mit Kindern ja essentiell…)

          2. Avatar von Andrea Jansen
            Andrea Jansen

            Liebe Anja, genau. Das hat einerseits damit zu tun, dass ich natürlich nicht mein ganzes Leben hier ausbreiten möchte und deshalb hier nicht bei allen Punkten ins Detail gehe. Mir war primär wichtig zu sagen, dass es grundsätzlich möglich ist, seinen Lebensmittelpunkt zu verschieben (nicht in allen Fällen – das ist klar – es gibt durchaus Jobs, wo das sehr schwierig wird, zum Beispiel wenn sie sehr länderspezifisch sind) und nicht, hier eine One-For-All-Anleitung zu präsentieren (denn das geht leider nicht).

            Zu Deinen Fragen (die eben sicher bei anderen Personen ganz anders gelöst wären): Ich habe eine eigene Firma, Pensionskasse und auch die meines Mannes sind da drüber geregelt. Krankenkasse haben wir eine weltweite Zusatzversicherung, bleiben aber ganz normal in der CH versichert. Auch aus dem Grund, da wir ja nie wissen, was wird. Was, wenn wir notfallmässig heimreisen müssten? Diese Gedanken haben wir uns natürlich auch gemacht.

  15. Avatar von *diekidsmachenmichfertig*
    *diekidsmachenmichfertig*

    Wow! Dieser Beitrag kam wie gerufen 😑.
    Durch Göttergatte‘s Job, werden wir eventuell auch zu expats. Wir können beide von dort aus arbeiten. Lediglich 1 Faktor, tief in meinem Herzen verankert, spricht dagegen. Nämlich: Die Kids (2&4) sind sooo verbunden mit den Grosseltern & Co. und weit weg in Asien befürchte ich, dass sie darunter leiden… Bei uns werden es sicher 5 Jahre sein, wenn nicht mehr. Was ist eure Erfahrung? Übertreibe ich es?

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Kommt sicher auch darauf an, wie mobil die Grosseltern sind? Hast Du mal bei http://www.becomingnashvillian.com reingeschaut? Oder schau auf Instagram bei der T-Berg Family rein (https://www.instagram.com/the_tberg_family/). Ich hoffe sehr, dass sich hier auch noch ein paar Expats melden, die dich gut beraten können!

    2. Avatar von Kathrin
      Kathrin

      Hallo (mögliche) zukünftige Expatmom,

      Das war auch eine meiner grössten Sorgen. Unser Kleiner war „nur“ 1,5 Jahre alt als wir in die USA sind aber war schon sehr oft bei seinen Grosseltern oder sie bei uns. Wir haben uns so was wie ein Ritual gemacht, dass wir meist am Samstagmorgen beim oder gleich nach dem Frühstück mit den Grosseltern Facetimen. Ich bin echt dankbar, dass es diese Technologie gibt und wir so verbunden sein können. Unter der Woche geht es von der Zeitverschiebung nur schwer, daher sind wir auf die Wochenenden limitiert. Für beide Grosseltern war es schwer als wir los sind (wohl noch schwerer wie für uns). Aber sie nutzen auch fleissig die Möglichkeit uns in den USA zu besuchen und ein Land zu bereisen und kennen zulernen, wie sie es sich selbst nicht (mehr) zugetraut hätten. Und dann sage ich mir auch immer, falls es nicht mehr geht/passt dann ist man schnell wieder zurück in der Schweiz. Jedoch hat man es probiert und ist um einige Erfahrungen reicher.

  16. Avatar von Denise Kälin
    Denise Kälin

    Liebe Andrea, es klingt so einfach und ich bewundere euch für euren Schritt. Kauai ist eine wunderschöne Insel:-).
    Geniesst jeden Moment!
    Liebe Grüsse, Denise

    1. Avatar von Andrea Jansen
      Andrea Jansen

      Liebe Denise, gaaaanz so einfach ist es leider auch nicht 😉 Aber – durch die Jobsituation – machbar. Danke für die guten Wünsche!

  17. Avatar von Mandy T
    Mandy T

    Liebe Andrea. Sensationell. Diese Zeilen beeindrucken mich, wirken reflektiert und entspannt. Ich mache mich mit meinen 5jährigen Zwillingsjungs im Oktober für 3 Monate nach Südafrika auf und bin sehr gespannt, wie ich zurückkomme, denn rennen bis zum Umfallen ist aktuell das Motto. Freue mich aufs Teilhaben lassen und merke gerade Its a hell yeah!!! Liebe Grüße Mandy