Mal ehrlich: Andrea Jansen trifft Steffi Buchli


Steffi Buchli ist Chefredaktorin Sport der Blick-Gruppe, national bekannte Fernsehmoderatorin, Sportjournalistin und: Sie ist Mutter von Karlie. Ich habe mich mit ihr getroffen, um einmal ganz ehrlich über das Mutterwerden und -Sein zu sprechen – und sie dabei auch in ihrer Mutterrolle erleben zu dürfen.

Mal ehrlich: Bist Du eine Rabenmutter?

Steffi Buchli kehrte nach vier Monaten Mutterschaftsurlaub an ihren Arbeitsplatz zurück, und gab dazu ein viel diskutiertes Interview im Blick. Die Reaktionen in den Kommentarspalten reichten von aggressiv bis beleidigend – und obwohl sich Steffi Buchli als öffentliche Person solchen Hate-Speech (leider) gewohnt war, erstaunte sie doch vor allem eines:

Was mich am meisten überrascht hat: dass die fiesesten Kommentare von Frauen gekommen sind.

Steffi Buchli trifft Andrea Jansen für Malehrlich by Anyworkingmom
“Du musstest Dich vor der ganzen Schweiz rechtfertigen.”

Steffi Buchli trifft Andrea Jansen für Malehrlich by Anyworkingmom
“Nach dem Shitstorm auf das Blick-Interview war ich sehr froh, das alles vorher so gut gemeinsam mit meinem Mann durchdacht zu haben.”

“Winkelried” der Working Moms

Quasi als Vorstreiterin der Working Moms macht sich Steffi Buchli für eine tolerantere und familienfreundliche Schweiz stark. “Wir müssen noch viel mehr über diese Themen reden!”, sagt Steffi am Anfang unseres Gesprächs, und vor allem ist sie überzeugt, dass auch die Väter ins Thema Vereinbarkeit miteinbezogen werden müssen:

Als Mutter hast du immer das Gefühl: ich muss alles auf mich nehmen. Wenn man “draussen” arbeiten geht, heisst das im gleichen Zug auch, Vertrauen zu geben. Sei das dem eigenen Mann, sei das einer Betreuungsperson. Man muss abgeben können. Wir überschätzen uns manchmal auch ein bisschen als Mütter!

Steffi Buchli trifft Andrea Jansen für Malehrlich by Anyworkingmom
“Dieses Menschlein ist dann plötzlich omnipräsent.”

Dass das “Abgeben” auch Steffi manchmal sehr schwer fällt, hat sie bei uns in ihrem Text “Me-Days und der ständige Kampf mit dem schlechten Gewissen” schon einmal sehr ehrlich beschrieben. Bei unserer Begegnung hat sie mir von Momenten erzählt, in denen sie an ihre Grenzen gekommen ist. Sich “driischicke” musste und fand: Jetzt reicht’s.

Steffi Buchli trifft Andrea Jansen für Malehrlich by Anyworkingmom

Tipps für angehende Mütter:

Steffi ist überzeugt, dass wir alle damit aufhören sollten, uns zu rechtfertigen, oder das Gefühl zu haben, es tun zu müssen. “Mir muss auch niemand erklären, warum er oder sie 100% zu Hause bei den Kindern ist”, sagt sie.

Für mich wäre schön, wenn wir es irgendeinmal erreichen würden, dass jeder sein System lebt.

Das wünschen wir uns auch und hoffen, dieses Gespräch ist ein weiterer Schritt dazu! Danke, Steffi! Hier das Video ansehen.

Die Webserie “Mal ehrlich: Andrea Jansen trifft…” wird vom Presenting Partner Swisscom unterstützt.

Steffi Buchli trifft Andrea Jansen für Malehrlich by Anyworkingmom

Kamera und Schnitt: Halsundbeinbruch.
Konzeption: Jane Doe Media GmbH.

 

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?

Kafikasse_Any_Working_Mom

zu den Kommentaren

DAMIT DU WEISST, WAS LÄUFT

Abonniere jetzt unsere persönlichen Newsletter und erhalte als Dankeschön einen Gutschein im Wert von 5 CHF für unseren Concept Store!

Wir bewahren deine Daten sicher auf und teilen sie nur mit Drittanbietern, die diesen Service ermöglichen. Mehr Infos in unserer Datenschutzerklärung.

36

36 Kommentare zu “Mal ehrlich: Andrea Jansen trifft Steffi Buchli

  • Als Moderatorin beim SRF war ich kein besonderer Fan von Steffi Buchli. Als dann aber der Shitstorm nach dem Blick-Interview über sie hereingebrochen ist und auch jetzt nach diesem Interview hier, muss ich ich sagen: Chapeau, Steffi Buchli!!!

      Antworten
  • Super Interview. Super Frau. Steffi hat mit allem recht was sie sagt und kann sicher als Vorreiterin und Vorbild vielen Müttern dienen. Jedoch mit einem Punkt bin ich nicht ganz einverstanden; der Mann kann alles machen und geben, doch eines hat er nicht. Eine Brust.
    Wenn man sich entscheidet, nach „kurzer“ Zeit wieder zu arbeiten, heißt das in den meisten Fällen auch Abstillen. Heutzutage wo man weiss, wie wichtig und gesund Muttermilch ist, finde ich es fast ein wenig schade, die Stillzeit frühzeitig zu beenden.
    Ich selbst möchte auch gerne arbeiten (Kinder sind 22 Monate und 4 Monate), doch habe ich mich für ein Jahr Pause entschieden wegen dem Stillen.

      Antworten
    • Sorry, aber es gibt ja leider auch Familien die es finanziell nicht so toll haben damit sie zuhause bleiben können. Und da bleibt einem nichts anderes übrig als nach den 14 Wochen Mutterschutz wieder zu arbeiten..

        Antworten
    • Auch gut wenn du ein Jahr zu Hause bleiben möchtest. Aber man kann auch abpumpen und dann ist auch Arbeiten und Muttermilch möglich

        Antworten
    • Wenn man nach 14 Wochen wieder arbeiten geht und noch stillt, wird es in der Tat etwas kompliziert, aber nicht unmöglich. Ausserdem wird die Muttermilch völlig übertrieben als Alleskönnerin dargestellt, dabei geht es auch ganz gut ohne. Ich konnte meine Tochter nicht stillen, am Anfang war das sehr schlimm für mich, doch sie hat sich auch mit Schoppenmilch ganz gut entwickelt und war im ersten Jahr nie krank. Wenn eine Frau gerne lange stillt, ist das völlig in Ordnung, aber sie muss sich nicht verpflichtet fühlen, weil die Muttermilch angeblich so wichtig ist. Das ist sie nämlich nicht.

        Antworten
    • Sich richtig informieren …
      Stillplatz, -zeit bzw. die Abpumpvariante muss vom Arbeitgeber gegeben werden.
      Im Gesetzt ist das klar verankert!

        Antworten
  • Wohooop! Mehr solche Beiträge bitte. Das tut der Seele gut, fördert gemeinsames Verständnis. Es lässt uns im einen Moment mit geschwellter Brust stolz durch die Gegend springen und im anderen Moment Demut und Bescheidenheit lernen. Bravo! Who’s next ;-)?

      Antworten
  • Big UP! Ich mag dieses Video, die Machart und den Tonfall der Beiden im Video total. Mit einem 9-Monatigen noch relativ neu in diesem Familienbusiness-Ding, waren und sind dies genau die Themen die meine Partnerin (und mich) tagtäglich beschäftigen und auf die man sich so gar nicht vorbereiten kann, bin man mittendrin steckt und dann die beste Lösung für sich als Familie finden muss.
    Merci!
    und überhaupt – euer Blog ist super! Hat gedauert bis ich mich durch den ganzen Ratgeber-Dschungel mit all dem “So – und nicht anders – muss man es unbedingt machen”-Guggus gekämpft habe, bis ich Euch gefunden habe. Auch wenn die Working Dad`s Artikel noch etwas unterdotiert sind, lese ich euch sehr gerne.

      Antworten
    • Lieber Yannick – hach, das freut. Danke! Und ja, an den Working Dad Artikeln sind wir dran, ist uns auch ein grosses Anliegen. Einen ganz tollen haben wir schon – coming soon (-ish) 😉

        Antworten
  • Merci, merci, merci für dieses Interview! Es ist Balsam für meine Seele so was zu hören und macht Mut am Montag zurück ins Berufsleben zu gehen 🙂

      Antworten
  • Vielen Dank für diesen tollen Beitrag. Als Mama von drei mehr oder wenig kleineren Kids, teile ich die Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung mit meinem Mann und der Kita. Dies funktioniert meistens sehr gut, aber natürlich ist es anstrengend und wir hinterfragen unser System immer mal wieder. Schön wenn wir sehen und hören, dass wir damit nicht alleine sind und wir alle die selben “Sörgeli” haben.

    Macht weiter so, es tut gut😍

      Antworten
  • Christine Zbinden

    Ist es nicht interessant.
    Ich habe das gefühl wir Mütter haben alle ähnliche und gleiche sorgen. (Väters seite kann ich nicht beurteilen😉) wir rechtfertigen uns für jeden gugus nur weil unsere Köpfe irgendwie so programiert sind…
    wir möchten das sich das ändert… und grad deshalb begreife ich nicht wieso es dann ausgerechnet wir Frauen sind die uns gegenseitig an den Charen fahren?!
    Können wir uns nicht einfach gegenseitig füreinander freuen und einander unterstützen.
    Spielt doch keine rolle wie viel ich arbeite, wiso mein Sohn rosa Socken trägt oder weshalb ich mit dem Baby Schwimmen geh… hauptsache wir sind gesund und glücklich.

    So das war jetzt vieleicht ein bisschen ausufernd aber es musste raus🤷🏼‍♀️😂

    Danke an Andrea und Frau Buchli, cooles Interview und tolles Video.
    Freu mich schon aufs nächste.

    Grüsse
    Christine

      Antworten
    • Danke Dir! Es freut uns sehr, das zu hören. Wenn die eigene Arbeit “gesehen” wird, ist das immer schön. Merci.

        Antworten
  • Wow danke, gerade von der Arbeit nach hause gekommen und das “Bettmümpfeli” tut einfach noch gut. (Kids schlafen, weil sie Papa ins Bett gebracht hat)
    Auch wenn ich nicht jünger wie Steffi bin und nicht mehr schwanger, sage ich trotzdem auch: „Hey Steffi du bisch mis grosse Vorbild!“

    Merci euch!

      Antworten
  • Sehr schönes Interview, auch wunderbar liebevoll gemacht!
    Der Brasilien-Einsatz hatte damals eine riesen Diskussion in meiner erweiterten Familie ausgelöst… und niemand wollte hören, dass das Kind ja auch einen Vater hat!? Ich finde es toll, was Ihr beide macht: Euer Leben leben, mit Familie UND Arbeit, und Eure Herausforderungen damit öffentlich thematisieren. Danke tuusig!

      Antworten
    • Liebe Kathrin, vielen Dank für Deinen Kommentar! Ich bin selber für 10 Tage nach Kambodscha, als mein 2. Kind 4 Monate alt war. Die beiden (!) Kinder haben das damals super überlebt und mich danach auch noch gekannt und lieb gehabt 😉 Lustig dabei ist auch, dass mein Partner schon mehrmals 2 – 3 Wochen weg war, und ich mit zwei oder drei Kindern alleine. Kein Hahn hat danach gekräht. Da muss – wie Steffi richtig sagt – noch einiges gehen.

        Antworten
      • Uh ja, Gleichberechtigung ist noch nicht in den Köpfen angekommen… Dazu: Es ist für die Papas ja auch eine tolle Gelegenheit, eine (noch) engere Beziehung zum Kind aufzubauen und den Vorsprung der Mamas etwas aufzuholen. Und die Kinder geniessen Papazeit. Und ein “Rollentausch” ist auch spannend für die Beziehung. Wo ist das Problem? Unbedingt wieder machen 🙂

          Antworten
  • Vielen Dank für das tolle Interview. Ich habe mich bei dem Shit-Storm damals ja selbst auch ein bisschen angegriffen gefühlt und es hat mich extremst wütend gemacht 😉 Ich bin beim ersten nach 5 Monaten 80% arbeiten gegangen (mein Mann hat damals noch 100% gearbeitet, war dafür während der ersten 3 Monate daheim) und beim zweiten wieder nach 5 Monaten (da hat dann mein Mann auf 80% reduziert, nicht etwa ich auf 60%). Ich erlebe aber schon, dass wir stark berufstätigen Frauen uns immer noch deutlich mehr rechtfertigen müssen, als Frauen, die daheim bleiben. Aber so richtig akzeptiert scheint ja keine Lösung. Auf jeden Fall merken wir, dass mein Mann oft als Held gefeiert wird, weil er einen Papatag hat, während ich als Rabenmutter beäugt werde, weil ich vier Tage arbeite. Also danke, danke, danke. Ich glaube, es braucht tatsächlich mehr Offenheit mit dem Thema, mehr Zugang zu den unterschiedlichsten Modellen (es gibt ja auch vermehrt die umgekehrte klassische Familie: Mann bleibt daheim, Frau arbeitet 100%) und wir Frauen sollten aufhören, uns gegenseitig das Leben so schwer zu machen und uns vermehrt auch gegenseitig auf die Schultern klopfen. Hier also mein Klopfen auf eure Schultern: tolles Interview von zwei tollen Frauen!

      Antworten
  • Unsere Kleine kommt bald zur Welt. Daddy wird dann 40% arbeiten und Mommy 80%. Schuldgefühle? Kenne ich leider jetzt schon. Das Interview tut deshalb gut. 🙂
    Schon während der Schwangerschaft frage ich mich: Geniesse ich die Zeit genug? Nehme ich mir genug Zeit für das Wunder in meinem Bauch?
    Und dann ist da noch der Druck: Man ist krankgeschrieben, aber will nicht als ‚krank‘ gelten und arbeitet deshalb trotzdem weiter. Aber immer im Zielkonflikt mit sich selber… Und die Zeit vergeht wie im Flug.

      Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Warenkorb

loader