Warenkorb

Dein Warenkorb ist leer

Zwischensumme

CHF 0.00
Variante wählen

Ich tue meinem Kind weh. Wie kann ich nur?

Ein Kind schlagen, beissen, anschreien: geht gar nicht. Und passiert doch manchmal. Über Erlebnisse und Lösungsansätze.

|
Ein Kind schlagen, beissen oder anschreien ist Gewalt. Was, wenn es uns passiert? Erfahrungen und Lösungsansätze.

Wir möchten Gewalt nicht entschuldigen. Alle Verhaltensweisen, welche die drei betroffenen Eltern erzählen, sind nicht tolerierbar und das sehen sie genauso. Aber im Austausch mit der Community ist uns klargeworden: Auch wenn wir alle wissen, dass Gewalt absolut nicht okay ist, gibt es im Familienalltag vereinzelte gewaltvolle Momente.

Die betroffenen Eltern erstarren vor lauter Scham und Schuld – und dieses Entsetzen und das Nichtdarüberreden machen es oft noch schlimmer, erhöhen den inneren Druck zusätzlich.

Deshalb glauben wir: Wenn wir uns austauschen und lernen, was weshalb passiert, stehen die Chancen auf eine Lösung besser, als wenn wir die Problematik ignorieren und jede und jeder für sich damit hadert.

Alle drei Erfahrungsberichte wurden anonymisiert.

(Links zu verschiedenen Beratungs- und Meldestellen findet ihr am Ende des Artikels.)

Corina: «Der Druck steigt, dunkelroter Bereich, ich beisse.»

Ich beisse meine Kinder. Wie kann ich nur? Weshalb passiert mir das immer wieder?

Ich, die nie mit Gewalt erziehen, sondern meine Kinder liebevoll auf ihrem Weg begleiten wollte. Ich, die in kinderlosen Zeiten jene Eltern verurteilte, die ihre Kinder schlagen. Jetzt bin ich auch so.

Überfordert, am Limit, werde meinen eigenen Erwartungen nicht gerecht. Kinder zu begleiten 24/7 ist nicht menschlich. Ich kann nicht mehr.

Was habe ich nicht schon alles probiert: Erziehen ohne Schimpfen und die Challenge daraus; Besuche bei Psychologen, um mein Aggressionsproblem in den Griff zu bekommen, das gar nicht das Problem ist. Telefonanrufe beim Elternnotruf.

Oder auch Austausch mit anderen Eltern – natürlich nicht ganz ehrlich, in geschönten Worten. Einer anderen Mutter sagen, dass ich in meiner Überforderung eine Kurzschlussreaktion habe, in der ich eines meiner Kinder beisse? Ich beschreibe es als «übergriffig werden». Sage, dass ich das nicht will, dass ich mich danach schäme.

Ja das tue ich! Und wie!

In der Sekunde, in der mein Hirn auf das Reptilienhirn umschaltet, habe ich einen Aussetzer.

Ich schaue mir von aussen zu, wie ich mein Kind beisse.

Manchmal kann ich auf die leise Vernunft meiner Stimme hören. Dann halte ich inne. Aber leider noch zu häufig kann ich nicht darauf hören.

Im Nachhinein sind die Anzeichen klar. Der Druck baut sich über Tage und Wochen auf. Job, Familie, das ganz Drumherum, wenig Schlaf, keine Paarzeit, geschweige denn erholsame Ich-Zeit.

Ich weiss, dass ich erschöpft bin. Und gebe den «Mami, ich will raus», «Mami, ich will mit dir spielen» trotzdem nach. Ich will doch eine gute Mutter sein. Mein Glaubenssatz sagt: Eine Mutter, die die Bedürfnisse ihrer Kinder erfüllt, ist eine gute Mutter.

Ich gebe dem Kind also nach, es ist mir aber eigentlich zu viel. Dann kooperiert das Kind nicht so, wie ich es ertragen kann, es schreit, weint, bekommt einen Anfall, um den Druck zu entlasten. Was passiert?

Ich schreie, das Kind schreit mehr, der Druck steigt, dunkelroter Bereich, ich beisse.

Dann steht die Welt still.

Scham

Furcht

Angst

Tränen

Ein schockiertes, heulendes Kind.

Dann die Suche nach den Ursachen. Weshalb haben meine Strategien zur Regulation versagt? Wann fing die Spirale an? Wo bekomme ich Hilfe? Googlen, Gewalt gegen Kinder, Interviews lesen von Fachpersonen. Immer diese Angst, meine Kinder für immer traumatisiert zu haben.

Ein einmaliger Ausrutscher kann allen Eltern passieren, weil wir Menschen sind und Fehler passieren.

Ja, aber es ist nicht einmalig. In den viereinhalb Jahren Muttersein ist mir das doch das eine oder andere Mal passiert. Zehnmal sicher.

Ich habe keine Hilfe gefunden, schreibe Any Working Mom (Anm. der Red. heute: mal ehrlich): «Hey, gibt es einen Artikel dazu?» – Sie schreiben zurück: «Ja, bald. Möchtest du deine Story beitragen?» – «Ja, unbedingt.»

Durchs Aufschreiben werden mir weitere Dinge klar. Es passiert mir mehrheitlich in meinem inneren Herbst. Dann bräuchte ich Rückzug, keine Nähe, ich ertrage dann keine Berührung.

Mit zwei Kleinkindern schwierig, wir arbeiten dran. Mamas innerer Herbst ist Thema. Sie wissen, dass ich dann nicht will, aber ein zweieinhalbjähriges Kind kann nicht auf den Zyklus Rücksicht nehmen. Ich verstehe das.

Welches Thema triggert mich am meisten in dieser Zeit? Ah, das Trockenwerden meiner Kinder. Ein Thema, in dem vermeintlich meine Leistung gemessen werden kann – daran, ob mein vierjähriges Kind trocken ist oder nicht. Ich, die Alternative, die abgehalten/windelfrei praktiziert hat und jetzt ist mein Kind immer noch nicht trocken.

Die autoritären Stimmen in meinem Kopf lachen mich aus und lassen mich denken: Ich habe als Mutter versagt, meine Humbug-Erziehung ist nicht besser als das, was ich in Frage stelle.

Ich habe das mit Psychologen besprochen. Jetzt gehe ich einen Schritt weiter. Ich mache eine Systemische Aufstellung zu dem Thema. Und ich habe jetzt einen Hometrainer. Die Kinder wissen, dass er da ist, damit ich meine Anspannung lösen kann und nicht ausflippe.

Meine Kinder dürfen Stopp sagen, wenn ich ihre Grenzen verletzte. Wenn ich die Kinder gebissen habe, entschuldige ich mich, sobald ich so weit bin, dass es mir ernst ist. Ich sage ihnen, dass Mami falsch gehandelt hat. Dass Mami das Problem hat und ich mich um die Lösung kümmere – um zu lernen, in diesem Moment anders zu reagieren. Mit dem Hometrainer, Ruheinseln integrieren, meine eigenen Grenzen früher spüren…

Wir kuscheln danach ganz viel zusammen. Ich frage, was sie von mir brauchen, damit es wieder stimmig ist zwischen uns, damit sie mir verzeihen können. Meine Entschuldigung annehmen können.

Meine Kinder dürfen darüber reden.

Sie erzählen es dem Vater meist als erstes, wenn er nach Hause kommt. Er bestärkt sie, dass ich falsch gehandelt habe und es nicht ihre Schuld ist. Mami muss sich darum kümmern.

Und das tue ich.

Reto: «Du Arschloch, verpiss dich doch!»

Frag die Leute in meinem Umfeld, wie ich so bin. Garantiert sagen sie: ausgeglichen, gechillt.

Sie haben recht, so bin ich meistens. Ausser dann, wenn meine Kinder einen wunden Punkt treffen.

Wir sassen am Strand, hatten Ferien, alles war friedlich. Mein Achtjähriger wollte ein Eis kaufen, ich sagte: «Nein, später». Er motzte ein wenig rum, ganz normale Maulereien eigentlich. Und sagte dann so nebenbei: «Dann habe ich auch keine Lust, nachher mit dir Beachvolleyball zu spielen.»

Und ich: flippte total aus. Plötzlich schrie ich: «Du Arschloch, verpiss dich doch!» Am Strand. Inmitten von Leuten. Zu einem achtjährigen Kind.

Ich weiss, es ist auch in einem abgeschiedenen Setting nicht okay, sein Kind derart anzuschreien. Dass es in der Öffentlichkeit passiert ist, war einfach extrem beschämend – für mein Kind und für mich. Mein Sohn war erschrocken und wegen der vielen Zuschauer gedemütigt.

Seine ältere Schwester hatte zuvor auch schon mal eine verbale Ladung abbekommen von mir. Ich holte sie vom Tennistraining ab, sie strahlte, als sie mich sah und winkte. Packte noch ihre Sachen zusammen, sprach mit ein paar Teenager-Kolleginnen und veränderte plötzlich ihre Mimik. Betont genervt kam sie auf mich zu und murmelte irgendwas von «echt überflüssig, dass Papi hier rumsteht wie ein Abholdackel».

Ich explodierte in Sekundenschnelle. Wurde fies und sagte ihr, dass ich ihr ganzes Wesen furchtbar satt habe. Es fielen Wörter, die sie sichtlich trafen und leider auch noch lange nachhallten bei ihr.

Ich weiss, dass meine Worte tiefe Wunden rissen.

Solche verbalen Ausraster gab es leider insgesamt etwa sechs Mal. Die ersten zwei Mal habe ich mich endlos geschämt und mit meiner Frau und den Kindern darüber gesprochen. Mich bei ihnen entschuldigt. Aber ehrlich gesagt etwas halbpatzig oder besser gesagt: unfair. Ich habe ihnen erklärt, welche ihrer Aussagen mich getriggert hatten. Und dabei unwissentlich und unwillentlich suggeriert, sie würden eine Mitschuld tragen.

Erst nach einem Gespräch mit der Elternberatung an unserem Wohnort wurde mir klar, dass ich ihnen zwar erklären kann, was bei mir abgegangen ist. Dass ich gleichzeitig aber die Schuld komplett auf mich nehmen und ihnen ganz klar sagen muss:

Egal, wie ihr euch verhaltet: Meine Reaktion ist meine Verantwortung.

Mein Trigger ist zum Glück sehr leicht durchschaubar: Meine Eltern haben sich getrennt, als ich ein Teenager war. Bis zu dem Zeitpunkt, wo sie es uns sagten, hatte ich absolut kein Anzeichen erkannt für irgendwelche Unstimmigkeiten. Sie hatten «dem Frieden zuliebe» lange so getan, als sei alles gut. Und nach recht schönen Familientagen in den Bergen verkündeten sie uns Kindern dann urplötzlich, dass dies die letzte gemeinsame Zeit gewesen sei.

Mein Psychotherapeut hat mir erklärt: Wenn ich besonders entspannt und glücklich bin, können mich kleinste Beziehungs-Brüche komplett überrumpeln und in einen Zustand totaler Verzweiflung befördern – so wie damals in der Kindheit.

Als Kind hatte mich die Verzweiflung über die Trennung der Eltern überrollt und ich wusste weder ein noch aus. Diese Gefühle, Erfahrungen und Erinnerungen sind noch in mir gespeichert – mein Therapeut nennt dies mein Inneres Kind. Und wenn etwas passiert, dass für mich ähnlich überrumpelnd ist, verfalle ich in dieselbe Verzweiflung. Aber weil ich jetzt erwachsen bin, will ich mein Inneres Kind beschützen, es soll sich nie mehr so elend fühlen. Also reagiere ich mit Wut, heftiger Wut.

Trigger verstanden, Problem gelöst? Leider nein.

Ich wünschte fest, dass diese Erkenntnis schon alles verändert hat. Aber ich muss aktiv darauf hinarbeiten, dieses Verhaltensmuster zu durchbrechen – eine neue Bewältigungsstrategie zu finden, wenn ich in eine solche Situation gerate.

Weil ich solche Momente nicht im Alltag üben kann – ich will ja niemanden aus meinem Umfeld dem aussetzen – habe ich mich für eine Verhaltenstherapie entschieden.

Leider ist mir erst kürzlich wieder die Sprache entgleist. Aber ich konnte es sofort thematisieren und schaffte es zum Glück, die allerschlimmsten Worte in meinem Kopf nicht laut rauszulassen.

Ich bin auf dem Weg – und das fühlt sich recht gut an.

Tatjana: «Mein Handabdruck auf seiner Haut – furchtbar!»

Ich sitze bei einem Psychiater und bettle darum, dass er mir eine postpartale Depression diagnostiziert. Aber er schüttelt den Kopf. «Es geht ihnen nicht gut. Sie sind überlastet. Aber sie haben keine Depression», sagt er, nachdem wir insgesamt drei Sitzungen miteinander hatten.

Warum ich gehofft hatte, dass er mir so eine Diagnose stellt? Weil eine Krankheit für mich und für mein Umfeld eine nachvollziehbare Erklärung gewesen wäre für das, was ich tue: mein Kind schlagen.

Das erste Mal passiert beim Wickeln. Das etwa sieben Monate alte Baby zappelt mit den Beinen, trifft immer wieder meine Brüste, meinen Bauch. Ich bin total übermüdet, genervt, gestresst. Ich sage «Stopp!» – aber der Bub zappelt weiter.

Ich verliere die Kontrolle und schlage zu.

Ein schriller Schrei, dann Weinen. Sein Gesicht ist tränennass. Mein Handabdruck auf seiner Haut – furchtbar.

Ich erzähle es niemandem. Schwöre mir, dass so etwas nie nie nie wieder vorkommt. Aber schon etwa zwei Wochen später schlägt mir das Baby einen Becher aus der Hand und Wasser fliesst über den Tisch. Ich schreie so laut wie ein wildes Tier.

Mein Mann denkt, es sei etwas Schlimmes passiert und stürzt ins Zimmer. Er sieht das verschüttete Wasser, das heulende Kind, seine weinende Frau und versteht gar nichts mehr. Ich versuche, mich zu erklären – aber es geht nicht. Ich weiss ja gar nicht, was da geschehen ist. Weshalb ich wegen verschüttetem Wasser so ausraste.

Bis zu diesem Zeitpunkt hätte er geschworen, dass ich nie im Leben die Contenance verliere.

Ich fühle mich wie ein unberechenbares Monster.

Ich gehe zum Psychiater, will eine einfache Erklärung für das alles. Er diagnostiziert mir keine postpartale Depression, empfiehlt aber ganz dringend eine therapeutische Begleitung. Ich sage, dass ich das genauso sehe – und unternehme dann doch nichts, die Suche nach einer Fachperson in meiner Nähe ist mir grad zu anstrengend. Und ich glaube, sowas müsste ich doch selber hinkriegen.

Mein Kind schlagen – ich will das nicht mehr, aber komme weitere zwei Male sehr knapp an diese Grenze.

Mein Mann nimmt Kontakt auf zu meiner Wochenbett-Hebamme. Sie hört einfach nur zu, ohne mich zu verurteilen. Dann rät sie mir, mehr Entlastung zu organisieren. Jemand, der mal zwei Stunden aufs Baby schaut, während ich einfach gar nichts mache.

«Du machst kein Yoga, räumst überhaupt nichts auf, hakst kein einziges To-do ab», befiehlt sie. Und erklärt mir, dass ich seit der Geburt in einer Art Überlebensmodus sei und einfach sehr wenig Reserve-Energie da ist, um meine eigene Emotionsregulation hinzukriegen.

Ich muss erst wieder in einen ruhigeren Zustand kommen, um Emotionspuffer aufzubauen.

Ich befolge ihren Rat leider nur so halb: Meine Schwester kommt von nun an regelmässig zu Besuch und geht mit dem Baby spazieren. Aber rumliegen und nichts tun will ich dann doch nicht – «Faulenzen muss man sich verdienen», habe ich als Kind so oft gehört, dieser Glaubenssatz ist tief verankert.

Und so nimmt es seinen Lauf. Meine Erschöpfung zieht sich hin, es gibt immer etwas zu tun und ich fühle mich immer unzulänglich. In den kommenden Monaten schaffe ich es aber ohne Ausraster. Alles wieder im Lot, denke ich.

Bis es wieder passiert. Der Bub ist zwei Jahre alt und quengelt einen ganzen Tag rum. Ich kann nicht mehr, verpasse aber irgendwie den Moment, mir eine Pause zu verschaffen. Hätte ich ihn doch eine halbe Stunde vors iPad gesetzt und mich unter die heisse Dusche gestellt oder einen Tee getrunken. Aber, nein: Ich will den Tag durchwürgen, er quengelt rum und hängt an meinen Beinen – und ich stosse ihn heftig von mir fort.

Er fällt um – zum Glück, ohne sich zu verletzen – und blickt mich ganz erschüttert an. Mir schiessen die Tränen in die Augen.

Ich schäme mich entsetzlich. Und fühle mich hilflos; wie wenn diese Seite von mir jederzeit durchbrechen könnte. Ich habe Angst, es meinem Mann zu erzählen.

Verlässt er mich und nimmt mir das Kind weg?

Abends merkt er, dass etwas mit mir nicht stimmt. Ich erzähle, was passiert ist. Und er überzeugt mich, mir eine Therapeutin zu suchen.

Die Therapie tut gut und ich lerne viel über mich und meine Bedürfnisse und Grenzen. Wir bekommen ein zweites Kind und ich gehe vorsorglich rasch nach der Geburt wieder ab und zu in eine Therapiestunde – falls ich vergesse, meine Emotionen ernst zu nehmen und genügend Energie für die Selbstregulation bereitzustellen.

Einige Male komme ich an die Grenze, kann aber in den meisten Fällen anders reagieren als früher.

Mein Kind schlagen? Habe ich bisher nicht mehr gemacht. Aber ich verstehe jetzt, wie rasch man in diese Situation kommen kann, dass man seinen Liebsten weh tut.

Umso mehr setze ich mich in unserer Siedlung dafür ein, dass wir uns gegenseitig entlasten und uns den Stress des Elternseins etwas erleichtern. Vielleicht können wir so den einen oder anderen Gewaltausbruch vermeiden.

Wichtige Links:

#malehrlich-Podcasts zum Thema:

Wenn Eltern explodieren: Wie kriege ich meine Wut in den Griff? mit Psychotherapeutin Felizitas Ambauen

Eltern, holt euch Hilfe! mit Yvonne Müller, Geschäftsleiterin des Elternnotrufs

Was alles als Gewalt kategorisiert wird, listet Kinderschutz Schweiz auf.

Ob es sich um vereinzelte gewaltvolle Momente handelt oder ob Gewalt öfter vorkommt – ob ihr Akteur:in seid oder Opfer: Unternehmt etwas! Es gibt zahlreiche Beratungs- und Meldestellen. Ihr könnt euch beispielsweise an die kostenlose Elternberatung von Pro Juventute wenden oder hier nach einer geeigneten Stelle in der Nähe suchen. Jederzeit erreichbar sind u.a. der Elternnotruf sowie Die Dargebotene Hand (Telefon: 143).

Porträtfoto von Anja Knabenhans - Chefredaktorin mal ehrlich AG

Autorin

Anja Knabenhans ist die Content-Chefin von mal ehrlich. Sie war viele Jahre Journalistin bei der NZZ und NZZ am Sonntag – als Schreibende oder Tätschmeisterin, manchmal auch vor der Kamera oder hinter dem Podcast-Mikrofon. 2017 stieg sie bei Any Working Mom ein. Neben ihrer Tätigkeit bei mal ehrlich macht sie ihr eigenes Ding mit ding ding ding. Während sie beruflich ihre Freude am Tüpflischiss auslebt, zelebriert sie daheim das familiäre Chaos. Sie ist Mutter von zwei Kindern im Schulalter.

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 4. April 2022 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


Magst du Snacks? News, Aktionen, Tipps und Verlosungen:
1x pro Woche persönlich und kompakt im mal ehrlich Mail.

Du weisst es zuerst!

Abonniere jetzt unsere Newsletter und erhalte als Dankeschön einen Gutschein für unseren Concept Store IM WERT VON 5 FRANKEN!

7 Antworten

Kommentiere anonym oder logge dich ein

  1. Avatar von Konny
    Konny

    Ich bin so dankbar für diesen Artikel. Denn man denkt immer man ist alleine damit und die schlimmste Mutter der Welt. Danke für eure Ehrlichkeit. Auch an die Mütter/Väter. Es braucht viel Mut sich der Außenwelt mitzuteilen.

  2. Avatar von anja
    anja

    so ehrlich und mutig, danke!
    das mit dem hilfe holen ist gar nicht so einfach wie es tönt… bin seit jahren auf der suche & probiere verschiedenes aus. gibt leider keine hilfe, die schnell greifen würde.
    mich würde interessieren: welche kleinen tricks/übungen helfen euch?

  3. Avatar von Katharina
    Katharina

    Ich finde es mutig und auch sehr gut, dass so etwas mal klar, reflektiert und ohne click-bait und paywall erzählt wird. Zu oft liest man solche Überschriften, Teaser mit furchtbaren Ausschnitten und dann: Ende. Paywall. Und für diejenigen, die vielleicht nach Hilfe gesucht haben kommt gar nichts. Hier ist das anders und ich finde das toll! Danke dafür.

  4. Avatar von Silja
    Silja

    DANKE DANKE DANKE Ich habe keine Ahnung wie viel Mut das kostete für die Eltern, damit sie erzählen was bei ihnen passiert. Aber ich danke ihnen vielmals für diese ehrlichen Geschichten. Nie hätte ich gedacht, wie fest mich meine Kinder an die Grenzen bringen können. Und ich habe mich bis jetzt nicht getraut, das irgend einer Person zu erzählen. Ich habe mich geschämt und gedacht ich bin allein damit. Jetzt weiss ich,dass man Hilfe suchen kann.

  5. Avatar von Anonym
    Anonym

    Dieser Artikel macht mich sehr betroffen. Ich verurteile Gewalt an Kindern aufs Gröbste und habe mich erst fast nicht getraut, den Text zu lesen, weil ich sofort meinen kleinen Sohn vor mir sehe. Ich ertrage das Bild in meinem Kopf kaum, dass ihm wehgetan wird.
    Und trotz meiner Total-Abneigung gegen Gewalt: Nie nie nie konnte ich, bevor ich Mama wurde, auch nur erahnen, wie stark einen das eigene Kind an und über die persönlichen Grenzen bringen kann. Ich erschrecke manchmal selbst über meine heftigen, impulsiven Reaktionen und ich bin sehr froh, gehören diese nicht in die Sparte Gewalt. Aber die Intensität meiner Gefühle und vor allem das Tempo, in dem diese getriggert werden, überrascht und erschreckt mich immer wieder und ich schäme mich immer fürchterlich.
    Ich kann nun, da ich selber Mutter bin, zumindest ansatzweise nachvollziehen, dass Gewalt an Kindern vorkommt.
    Es ist total mutig von euch, dieses Thema zur Sprache zu bringen!
    Und wichtig. Der Text wirkt nach..

  6. Avatar von Katja
    Katja

    Vielen Dank für diesen wundervollen und ehrlichen Beitrag, der sicher dem einen oder anderen Elternteil den letzten Stupser gibt, sich endlich Hilfe zu holen <3

  7. Avatar von Nicole Buob
    Nicole Buob

    Danke für diesen ehrlichen Beitrag!! So emphatisch für beide Seiten – Eltern & Kind! Niemand ist perfekt, doch können wir an unserem Verhalten arbeiten um Folgeschäden abzuwenden.