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Noch ein Kind? Wann ist die Familienplanung abgeschlossen?

Livias Hirn spielt in Endlosschlaufe die Frage durch: Wären drei Kinder noch schöner als zwei? Die Psychotherapeutin Felizitas Ambauen hat Tipps für die Entscheidungsfindung.

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Hilfe bei der Entscheidungsfindung in der Familienplanung - mal ehrlich

Vorwort von Any Working Mom: Es mag Menschen geben, die ganz genau wissen, ob und wie viele Kinder sie haben möchten – und kein Sekündchen an ihrer Entscheidung zweifeln. Für die meisten aber ist die Familienplanung eine Herkulesaufgabe fürs Hirn. (Und ob es dann auch klappt wie erhofft, ist ja nochmals eine andere Geschichte.) Livia Seiler hat im Prozess ihrer Entscheidungsfindung das gemacht, was wir in manch anderen Situationen auch empfehlen können: Sie hat eine qualifizierte Freundin gefragt. In ihrem Fall: Feli Ambauen.

Frage: Kinderwunschgedanken in der Endlosschlaufe

Liebe Feli

Ich bin gefangen in der Endlosschlaufe eines Gedankens: Er kommt und klopft, ich höre hin, denke nach, wäge ab, hin und her, meine mich entschieden zu haben und lebe weiter. Und ta-dah: einmal Augen zu – oder vielleicht ein Zyklus später – und das ganze Karussell beginnt wieder von vorn.

Ich möchte absteigen und den Rest der Chilbi auch noch sehen. Ich weiss aber nicht, wie runter von der Rösslibahn. Vielleicht du?

Die ewige Gedankenschlaufe geht so:

Ich habe zwei Kinder.
Das Leben ist sehr schön.
Ich bin 39.
Man könnte noch ein Kind haben.
Er will nicht.
Ausser ich will unbedingt.
Dann würd er.
Ich will aber nicht unbedingt.
Aber auch irgendwie schon.
Aber nicht so unbedingt wie bei den ersten beiden.
Sonst würd ichs ja vermutlich einfach machen.
Oder lauter wollen.

Ich bin es mich nicht gewohnt, nicht zu wissen, was ich möchte. Weil ich bin ja ich. Wer soll es denn besser wissen als ich? Aber in dieser Frage schwankt meine auf beide Seiten überzeugte Antwort zwischen

a) Die zwei sind alles, was ich mir wünsche und
b) drei Kinder wäre noch schöner.

Vor lauter Nichtwissenwasdenken stehe ich kurz davor, mir Karten legen und von jemandem im Internet für zu viel Geld die Hand lesen zu lassen, in der Hoffnung, dass ich die Antwort einfach irgendwo ablesen kann statt sie sonstwie noch länger suchen zu müssen.

Und das hindert mich irgendwie.

Das Hin und Her blockiert.

Ich kann weder Folsäure einnehmen noch die Babysachen weggeben. Weil beides sich verkehrt anfühlt.

Ich glaube, es ist so: Ich möchte gern zwei Kinder wollen. Dann hätte ich nämlich alles Schlimme schon geschafft. All die Schmerzen und Übelkeiten der Schwangerschaft (wie ich sie erlebe), den Schlafentzug, die Ungewissheit, das Warten, die Angst. Ich könnte sagen: Zweimal all dies schon überstanden, hier sitzend in einer plausiblen Hose mit Knopf und Reissverschluss, mit genug Stretchanteil reicht’s gar für ein M.

Was will ich mehr. Alles wie gehabt. Ich könnte einfach weiterleben, von hier aus, als ich, ohne erneuten Identitätsshift.

Mutter zweier Töchter. Es klingt schön und es IST tatsächlich wunderschön.

Bis es wieder beginnt zu läuten im Grind und ich alles wieder in Frage stelle und doch irgendwie finde, dass drei noch schöner, noch runder, noch voller wären. Ein Büblein, noch ein Mädchen, ganz egal. Mit vierzig könnte ich es bekommen und ab dann meinen Körper wieder mir geben. Halt nochmals joggen und wochenlang diesen säuerlich elenden Skyr fressen statt Glacé und Crèmeschnitten. Aber vielleicht wärs ja gar kein so grosser Kraftakt mehr, weil ich mich und meinen hungrigen Körper besser kenne als vor beiden anderen Schwangerschaften?

Wieso ist die Frage der Familienplanung so knifflig?

Irgendwie kann ich in dieser Frage Wunsch von Möglichkeit nicht unterscheiden. Oder meinst du, es ist gar nicht mein Kopf, der denkt, sondern meine innere Uhr, die tickt? Die Wechseljahre, die schon mal Grüsse durch meinen Körper schicken? Brauche ich einfach Hilfe beim Abschliessen der Familienplanung?

Oder ist das Thema vielleicht gar nicht so gross und ich muss einfach meinen Scheiss-Instafeed ändern? Da ist alles voller schnuckeliger Kinder und fit-and-fierce-over-forty Mamis. Belesene Bizeps-Männer mit winzigen Babies und schöne Schwangere in beneidenswerten Boho-Chic-Küchen, Mütter mit sechs identisch angezogenen Kindern, aufgereiht wie eine Wendeltreppe aus gestreiften Pijamas.

Wenn ich sie im echten Leben seh, die Mütter von vielen Kindern, ich gebe es ungern zu, dann bin ich neidisch. Dass sie es gemacht haben. Dass sie nicht zu lang überlegt haben. Dass sie die Argumente für ein klares Ja gefunden haben. Dass sie so viele sind in diesem flauschigen Familienbett, wo unter jedem Duvetzipfel noch zwei Kinderfüsse rauslugen. So viele, später an diesem grossen Tisch, ein schöner, bunter Lärm. Und dann weiss ich es doch wieder nicht. Und beginne von vorn.

Häch. Es ist mühsam.

Aso Feli, was seli?

Antwort: Die Stimmen im Kopf sortieren und deuten

Oh, Livia.

Tja, was sollst Du? Die Frage ist ja keine Unbekannte im Leben einer Enddreissigerin. Und vermutlich bin ich eher die Ausnahme, die schon in ihrer ersten Schwangerschaft genau wusste, dass es auch die letzte sein würde und diese Meinung nicht eine einzige klitzekleine Sekunde in Frage gestellt habe. Nichtsdestotrotz kann ich sehr gut nachvollziehen, wenn einen die Gedanken umtreiben und man sich fragt: Soll ich vielleicht doch nochmals?

Hier deshalb ein paar Denkanstösse, die Dich weiterbringen könnten:

Übung 1
Wenn Du den Stimmen in Deinem Kopf zuhörst, was sagen sie? Es ist wichtig, dass wir verstehen, woher sie kommen und welche Motive ihnen zugrunde liegen.

Jetzt kommt ein voll ernst gemeinter Vorschlag: Geh spazieren und rede laut zu Dir. Und zwar in allen Stimmen. Am besten lässt Du dabei Dein Handy auf Aufnahme laufen. Gib den Stimmen Namen: zum Beispiel «die Dreifachmutter», «die Zweiflerin«, «die Angsthäsin«, «die Frau», …. wie viele da mit Dir gehen, wirst Du selbst rausfinden. Wenn Du laut redest, erzähle Dir selbst Deine Gedanken, Sorgen und Wünsche. Lass die Dreifachmutter anfangen, warum sie sich das wünscht, dann lass die anderen antworten. Frag die Zweifachmutter, warum es bei zwei bleiben soll und lausche den Antworten der anderen.

Und ein Teil von Dir hört einfach zu – und der wird vielleicht staunen über die eine oder andere Botschaft. Am besten machst Du Dir nachher ein paar Notizen zum Gespräch. Wie hast Du Dich gefühlt? Was war überraschend? Wie fühlst Du Dich jetzt? Ein paar Tage später hörst Du Dir die Aufnahme an und machst wieder Notizen dazu. Was hat sich verändert? Vor allem auch emotional.

Was mich ja als Psychotherapeutin interessiert, sind Deine Motive hinter dieser Frage. Warum ist die Frage da? Warum ist sie so quälend? Wer treibt sie an? Warum ist es so schwer zu entscheiden?

Und kommen wir mal nicht mit der Natur! Das wäre zu einfach…

Immer einen Versuch wert: Perspektivenwechsel

Übung 2
Stell Dir zwei Visionen vor: In der ersten bist Du in fünf Jahren Mutter von drei Kindern. In der anderen bist du wie jetzt Mutter von zwei Kindern. Mach die Augen zu, vertiefe Dich ganz in diese potenzielle Zukunft und stell Dir für beide Szenarien ungefähr 20 Minuten lang vor, wie sie sich anfühlen und mach dir Notizen zu folgenden Fragen:

Was wäre schön?
Was wäre streng?
Worauf hast Du Lust?
Worauf so grad gar nicht?
Wie wäre es mit der Beziehung zu Deinem Mann? Was wäre besser? Was schwieriger?
Was machst Du dann beruflich? Und fühlt sich das gut an?
In welchen Bereichen wäre Dein Leben genau so, wie Du es Dir wünschst?
Wo würde Dir vielleicht etwas fehlen?

Wenn Du dann noch mehr Infos brauchst, kannst Du Dir noch über folgende Fragen Gedanken machen:

Was wäre besser mit drei Kindern?
Was würde ich verpassen mit zwei Kindern?
Was wäre besser mit zwei Kindern?
Was würde ich verpassen mit drei Kindern?

Familienplanung und Beziehungsleben

Die Antwort aus Sicht der Paartherapeutin
Die Paartherapeutin wurde sehr hellhörig bei «er will eigentlich nicht«. Und vielleicht würde sogar ein Teil in mir sagen, damit hast Du Deine Antwort schon. Denn tatsächlich ist in dieser Frage wichtig, dass beide dazu Ja sagen. Selbst in der besten und stabilsten Beziehung kann sonst irgendwann der Vorwurf kommen: DU wolltest ein drittes Kind! Ich nicht! Ich habe das Dir zuliebe mitgemacht.

Drum noch die Frage: Was würde sich in der Partnerschaft verändern, wenn ihr ein drittes Kind hättet? Und welche Motive hat Dein Mann zu diesem Projekt? Will er gar nicht? Oder vielleicht schon, aber nur zu gewissen Bedingungen? Was fürchtet er, wenn ihr ein drittes Kind hättet?

Da können manchmal ganz schön überraschende Dinge rauskommen, wenn man so ehrlich über seine Motive spricht.

Hilfe bei der Entscheidungsfindung in der Familienplanung

Vielleicht noch zwei Fragen, die Dich weiterbringen könnten: Was würdest Du Dir wünschen, dass ich hier antworte? Oder anders gefragt: Was denkst Du, dass ich antworte? Beides psychologisch hochinteressant für mich.

Eine Antwort darf und kann ich Dir natürlich am Schluss nicht fix und fertig präsentieren. Es ist Dein Prozess, Deine Entscheidung. Oder eben: Euer Prozess! Eure Entscheidung! Aber ich bin gerne ein Stückchen Wegbegleiterin, Dolmetscherin und Hebamme.
Sehr gespannt!

Herzgruss!
Feli

PS: Wer sagt, dass die mit drei oder mehr Kindern auf Instagram aus vollem Herzen dazu Ja sagten und es „einfach wagten“ und nicht auch Deinen Struggle hatten? Oder noch provokativer: Wer sagt, dass die Mütter mit den Wendeltreppen-Kindern glücklichere Mütter sind als die mit dem Duo-Pack? Oder ihre Entscheidung nicht bereuen? Wir sind so schnell darin, solche Schlüsse viel zu voreilig zu ziehen. Und ehrlich gesagt: Es hat auch gar nichts mit Deiner Entscheidung zu tun. Du bist Du. Dein Prozess.

PPS: Und ja, vielleicht wäre Insta-Feed ausmisten da echt eine gute Idee!

Antwort: Die Stimmen, die ich rief

Du Wunderding

Vielleicht hat’s tatsächlich funktioniert und das Karussell hat gestoppt. Ich habe die Übung mit dem Spaziergang gemacht und alle Stimmen notiert, die mir dabei begegnet sind. Die meisten kannte ich schon, doch am Ende gesellte sich noch ein Überraschungsgast dazu. Eine Zusammenfassung:

Die Dreifachmutter

Zwei sind doch perfekt, zwei Hände, die Abteile im Zug. Bla bla. In derselben stupiden Argumentation möchte ich vorrechnen, dass man ja als Paar zu zweit ist. Und entsprechend vier Hände hat. Und wenn einer von beiden auch nur die Hälfte machen möchte oder kann, wärens also immer noch drei Hände. Voilà. Ausserdem brauchen Kinder ja auch nicht unbedingt Hände, sondern Liebe. Und Zeit. Die engagierte, glückliche Dreifachmutter in mir rechnet also einfach: 2 = schön und super machbar, 3 = eins mehr und drum wunderschönes Leben +1.

Die (glückliche, aber auch sehr müde) Zweifachmutter

Sie gestikuliert wild mit den Händen und schreit BLOSS NICHT!

Die mit der kurzen Zündschnur

Ihre Argumentation ist zugegebenermassen nur mittelgut und ob deiner Bemerkung, dass die Antwort schon fast feststehe, wenn der Mann kein drittes Kind mehr wolle, hob sie kurz eine Augenbraue und fragte:
«Ah, ja? Wenn er nicht will, dann gibt es kein drittes Kind? Sein Nein zählt also mehr als mein Ja? Was ist das für eine Rechnung? Weil ich während der letzten fünf Jahre den Grossteil der To-Dos übernommen habe, um ihn zu entlasten, zählt jetzt seine Meinung mehr als meine? Fortschrittlich. Darf ich dann auch fordern, dass er weniger Projekte machen darf? Zählt dort dann dafür meine Meinung auch doppelt?»

Ich im Jetzt

Die Frau, die ich war und immer noch bin, unabhängig von meinen Kindern, freut sich sehr über den Ist-Zustand. Sie sagt: «Wie ich aussehe, verrät im Moment nicht mehr sofort, in welcher Lebenssituation ich mich befinde. Ich mag es, wieder mehr Projektionsfläche zu bieten als sofort alles über mich verraten zu haben, nur weil ich aussehe, wie ich die letzten Jahre aussah: Doppelwagen, beladen mit Kinderrucksack oder Kindern oder Babybauch, Brei und Schnudder am Shirt. Manchmal bin ich jetzt wieder müde, weil ich zu spät ins Bett bin. Weil ICH mit etwas Tollem nicht aufhören wollte bis spät in die Nacht. Und nicht, weil ich zwischen Mitternacht und sechs Uhr morgens sieben Mal aufwachte und wegen eines Kinderbedürfnisses irgendwas anderes tun musste als schlafen.»

Die falsch gewickelte Romantikerin

Etwa einen halben Tag nach dem Spaziergang tauchte noch eine Stimme auf, die sich als eine Art Vertreterin der recht geheim gehaltenen Romantik-Abteilung in meinem Kopf entpuppte. Sie deklariert es als grösste Liebeserklärung, wenn die eine zur anderen Person sagt: Mit dir möchte ich (noch) ein Kind.

Diese Aussage würde für die Romantikerin in meinem Kopf bedeuten: Wir riskieren alles, was bisher war und wollen nochmals etwas ändern, weil wir davon überzeugt sind, dass das Leben nachher und mit Kind noch toller wird. Jemand glaubt, dass man eine tolle Mutter sein kann (oder schon ist). Dass man für anderer Menschen Leben ein Mehrwert sein kann. Und dass man gut ist, wie man ist.

Und spätestens ab hier beginnt dann ziemlich offensichtlich die Falschwicklung meiner inneren Romantikerin, denn ihr vermeintlich logischer Schluss daraus ist folgende Überlegung: Wenn also eine Person ein weiteres Kind möchte, heisst das in der Sprache meiner Romantikerin: Du hast das bis hierhin schon so gut gemacht, dass ich dich belohne mit nochmals der grössten Liebeserklärung. Wenn jemand hingegen kein weiteres Kind mehr möchte, bedeutet es, dass man diese grösste Liebeserklärung nicht nochmals verdient hat.

Und das ist es wohl, was mich so trifft. Wäre die Situation umgekehrt und mein Mann würde mir die Frage stellen, ob zwei oder drei Kinder, würde ich vermutlich dankend abwinken. Aber so habe ich das Gefühl, das Nein zu einem weiteren Kind gelte meinen bisherigen Leistungen als Mutter.

Hilfe bei der Entscheidungsfindung in der Familienplanung

Reminder: Es gehören immer zwei dazu

Liebe Livia

Bevor wir zwei uns wieder sprechen, ist es mir ein Anliegen, dass Du Deine Notizen zuerst mit deinem Mann anschaust, sie ihm in Ruhe gibst, damit er sie lesen und studieren kann, darüber sinnieren und ein paar Tage später trefft Ihr Euch zu einem Gespräch und setzt es zusammen.

Denn auch er hat ja mit diesem Thema einen Prozess zu machen. Und vermutlich steht er da nicht am gleichen Ort wie Du, die sich damit schon gefühlte dreissig Quatrillionen Stunden beschäftigt hat. Ob es am Schluss ein Ja oder ein Nein wird, ist gerade nicht entscheidend, wichtig ist, dass Ihr beide gemeinsam im Boot sitzt und eine gemeinsame Entscheidung fällen könnt. Danach machst Du natürlich wieder Notizen über das Gespräch und wir beide reden weiter.

Herzlich
Feli

Antwort: Wir sind und bleiben vier

Liebe Feli


Ich behielt meine Notizen für mich, aber es wurde trotzdem ein gutes Gespräch mit meinem Mann. Ich erzählte von der Romantikerin (alle anderen Stimmen sind glaube ich bekannt). Und er sass da, ganz erstaunt.

Unter vielem anderen sagte er, für ihn seien die beiden Kinder das grösste Glück und je älter sie würden, umso weniger seien sie physisch von mir abhängig durch Stillen, Präsenz in der Nacht etc. und würden sich immer mehr auch darauf einlassen, mit ihm allein etwas zu unternehmen und darauf freue er sich ungemein. Durchaus auch im Wissen, dass es mir ein bisschen Zeit zurückgeben würde, die ich in den letzten Jahren nicht hatte. Ihm sei absolut bewusst, dass sein Zeitaufwand bisher in keinem Vergleich zu meinem stünde und dass das für ihn auch nicht nur ein leichtes Gefühl gewesen sei.

Gute Gründe für den Abschluss der Familienplanung

Und er meinte, wenn wir jetzt noch ein drittes Kind hätten, würden wir dann als Familie nochmals vier Jahre brauchen, um wieder an diesen Punkt zu kommen, an dem wir jetzt sind. Und dass er das lieber nicht möchte, weil er sich so freue darüber, wie jetzt alles sei und was alles noch komme.

Das alles fand ich sehr herzig und nachvollziehbar und gut.

Drum: die zwei, die da sind – die sollen es sein.
(…schreibe ich und hoffe, dass jetzt nicht gleich wieder eine tolle Mutter mit zwei Kindern und einem schönen Kugelbauch an mir vorbeiläuft).

XOXO, deine Livia

Autorin

Livia Seiler heisst im richtigen Leben nur fast Livia Seiler und hat nach zwei Kindern auch nur noch halb so viele Haare wie auf diesem Foto. Weil sie nicht möchte, dass bei Google zu ihrem Namen als erstes Füdliloch-Zeichnungen und andere Intimitäten auftauchen, schreibt sie unter einem Pseudonym. Sie ist Mutter von zwei Töchtern; und wenn die mal zeitgleich schlafen, schreibt sie oder sucht ihren Schlüssel.

Autorin

Felizitas Ambauen ist Psycho- und Paartherapeutin und Mutter einer Tochter. Gemeinsam mit ihrem Partner hat sie ein Workshop-Konzept entwickelt für Paare, die an ihrer Beziehung wachsen möchten – den Paarcours. In ihrem Podcast Beziehungskosmos bespricht sie mit Journalistin Sabine Meyer die brennendsten Paarthemen. Den Beziehungskosmos gibt es auch als Buch. Wer mehr erfahren möchte, findet sie auf Facebook und Instagram. Alles über ihre Arbeit gibt es hier: www.ambauen-psychologie.com.
Noch ein Kind? Hilfe, wie finde ich Klarheit bei der Familienplanung?! Nadine Rasumowsky - mal ehrlich

Autorin

Nach ihrer Ausbildung in Visueller Modekommunikation in London und einigen Berufsjahren in Designagenturen in Zürich, entschied sich die Zürcher Illustratorin und Grafikerin Nadine Rasumowsky nochmals für die Uni und absolvierte den MA in Illustration an der Hochschule Luzern. Heute arbeitet sie selbständig als Illustratorin und Grafikerin in ihrem Studio in Zürich. Ihre Arbeiten zeichnen eine Bandbreite von schwungvollen Pinsel-Illustrationen bis hinzu diversen Branding Projekten. www.nadinerasumowsky.com

Informationen zum Beitrag

Dieser Beitrag erschien erstmals am 23. Februar 2021 bei Any Working Mom, auf www.anyworkingmom.com. Any Working Mom existierte von 2016 bis 2024. Seit März 2024 heissen wir mal ehrlich und sind auf www.mal-ehrlich.ch zu finden.


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31 Antworten

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  1. Avatar von Gedankenkarussell
    Gedankenkarussell

    Danke.

    Vielen herzlichen Dank für dieses wunderbare Interview.

    Auch wenn rational unser Weg klar ist, komme ich jeden Monat einmal ins (Ver)Zweifeln.
    Eine ungeplante Schwangerschaft und der Verlust eben dieser waren Fluch und Segen gleichzeitig.
    Ein Augenöffner. Ein Helferkind im Herzen.

    Der Termin für die Vasektomie steht.
    Aus Überzeugung.

    Und doch weint mein Herz,
    während mein Verstand ruft. “Ja, lebe das wundervolle Leben mit Deiner Familie!”

  2. Avatar von Julia
    Julia

    Oh man… dieser Text ist einer dieser besonderen, wenigen Texte, die ich wirklich gut, ehrlich und hilfreich finde. Und ich habe 100e gelesen!

    Mein Mann und ich (28 und 33) haben von Anfang an gesagt, dass wir keine Kinder möchten.
    Doch nach ca. 2 Jahren tauchte die Person, die du “Romantikerin” genannt hast bei mir auf! Mit IHM würden unsere Kinder was besonderes (bzw. auch Adoptivkinder mit ihm wären was besonderes – vielleicht ist es eher die Elternschaft, die er für mich zu was besonderem macht, nicht die Gene).

    ABER: Mein Job ist befristetet und danach erst mal was finden und reinkommen… und dann ist man schon so “alt” und eigentlich würden wir gerne noch ein Häusle bauen/kaufen und einen Ort haben wir auch noch nicht gefunden. Und da wäre die Karriere, mit der ich eigentlich was schönes erreichen möchte (im Bereich Umweltschutz). Es sind viele Stimmen, die dagegen sprechen und eigentlich nur eine, die dafür spricht.

    Und für mich persönlich ist dieser Beitrag ein so guter und unkonventioneller Tipp, diese “Stimmen” alle mal aufzusammeln und zu sortieren.

    Danke für’s Teilen!

  3. Avatar von Sandra
    Sandra

    Hallo!
    Dieser Text ist das Beste, das ich je zu diesem Thema gelesen habe (und ich habe glaub alles im Netz gelesen…). Vielen Dank! Mein Mann war strikt gegen ein 3. Kind und ich musste lernen, was ich für unmöglich hielt: Den Wunsch nach einem 3. Kind loslassen, die Trauer verarbeiten. Das war wirklich ein schwieriger, langer Prozess, allein und zu zweit. Geholfen hat mir unter anderem dieser Text, den ich immer wieder mal las. Ich finde, heute wird zu schnell gesagt, dass die Männer sich nicht so anstellen sollen wenn sie kein weiteres Kind wollen. Der Rat heisst „das musst du durchdrücken“ oder „ es ist doch so schön, so eine kleine „Grossfamilie“ zu haben“. Aber das wichtigste bleibt die Paarbeziehung. Ich habe den Eindruck viele Frauen ertrotzen sich weitere Kinder und übergehen damit die Männer. Das kann Spätfolgen für die Beziehung haben.
    Ich merke, wie ich immer besser das Glück über unsere zwei Buben geniessen kann, das ich längere Zeit verloren hatte.

  4. Avatar von Regina
    Regina

    Hallo!
    Danke für diesen treffenden Beitrag, den ich schon des Öfteren wieder durchgelesen habe (weil gleiche Problematik). Mich würde interessieren, ob das Gedankenkarusell nachhaltig stehen geblieben ist?
    Liebe Grüße

  5. Avatar von Anna
    Anna

    Merci, fürs Einblick haben lassen in diese verschiedenen Perspektiven. Schade, dass Einzelkinder so vielen Vorurteilen begegnen. Und ich finde es interessant, dass die Familienarbeit in diesem Fall eher ungleich verteilt ist und das dann vermutlich noch mehr verstärkt würde.

  6. Avatar von Daniela
    Daniela

    Mir geht es gleich mit einem Kind. Überall wird einem suggeriert, dass die “normale” Familie aus zwei Kindern bestehen muss. Zwei glückliche Eltern, zwei glückliche Geschwister im besten Fall in einem “richtigen” Abstand von aber maximal 3 Jahren, die dann die ganze Zeit glücklich zusammen ganz viel Zeit verbringen… Das schlechte Gewissen, ob man seinem Einzelkind eine einsame Kindheit antut, einfach, weil es momentan wieder so schön ist, und man die jetzige Zeit so geniesst, und keine weitere Schwangerschaft möchte. Die Unsicherheit, ob man es finanziell doch stemmen könnte? Ob es die Beziehung aushalten würde?
    Ich finde auch, das Thema Einzelkind wäre (vor allem für mich 🙂 ein Thema, welches gerne öfters mal angeschnitten werden dürfte.

    1. Avatar von ines
      ines

      Liebe Daniela, du sprichst mir absolut aus dem Herzen! Weshalb besteht in unseren Köpfen die ideale Familie aus zwei Kindern im Abstand von 2-3 Jahren? Sind Kinder mit Geschwistern wirklich glücklicher? Das wäre wirklich auch mal ein Thema, das hier angeschnitten werden könnte.

  7. Avatar von Lilo
    Lilo

    Mir geht es genau auch so. Angst, dass es beim zweiten wieder so schlimm wird (Geburt&Depression) aber auch Hoffnung, dass es eben dieses Mal gut gehen könnte. Schlechtes Gewissen, dass er “nur” Einzelkind ist. Bin ich so wenig belastbar, dass ich mit einem Kind schon so am Anschlag bin? Zähle ich als richtige Mutter, mit nur einem Kind? Gleichzeitig aber mit jedem Tag wo er älter wird, wir drei entspannter werden usw. Das Karussell dreht und ich fühle eure Aussagen so mit. Danke awm und den Autorinnen für diesen ehrlichen Beitrag!

  8. Avatar von Sandra
    Sandra

    Vielen Dank für diesen wichtigen Beitag! Ich kenne diesen Zwiespalt, dieses hin und her gerissen sein. Es braucht viel Energie, dass man eigentlich für anderes gebrauchen könnte. Dieser Wunsch nach einem 3. Kind ist bei mir sehr gross. Aber ich habe einiges hinter mir Kinderwunsch Behandlungen, Fehlgeburt und bin ü 40. Alles Gründe die dagegen sprechen. Aber nur weil man es mit dem Kopf, heisst das ja nicht, dass der Wunsch im Herzen weg ist. Ich weiss nicht wie ihr rational entscheidet, aber bei mir kommt dann halt eine riesige Trauer, die auch schwierig auszuhalten ist. Ich würde auf jeden Fall nicht wegen dem Mann auf einen Kinderwunsch verzichten. Ich kenne genug Fälle wo die mit 50,die Frau verlassen haben und nochmal eine Zweitfamilie gegründet haben, während für die Frau der Zug für immer abgefahren ist. Ich denke für die Männer ist es darum auch einfacher abzuschliessen, weil sie im Unterbewusstsein wissen, es wäre theoretisch noch möglich.

  9. Avatar von Ella
    Ella

    Danke für diesen ehrlichen Austausch! Tolle Idee. Sich die Frage nach einem weiteren Kind zu stellen, hat vielleicht manchmal auch damit zu tun, noch einmal die tiefgehende Schwanger/Babyphase erleben zu dürfen. So sehr ich alle Vorzüge meiner älterwerdenden Kinder schätze- auch ich hatte diese Gedanken. Es hat bei mir auch viel mit dem Thema Vergänglichkeit zu tun, das mich oft traurig stimmt. Ich spule dann jeweils 2-3 Jahre vor und denke: Dann hätte ich wiederum kein Kleinkind mehr- aber 3 Kinder, was ohne Frage wunderbar wäre, aber ich würde es von der Energie her kaum schaffen.

  10. Avatar von Nadine
    Nadine

    Wir hatten/haben 2 Töchter, aber ich hatte immer den Wunsch nach einem 3. Kind. Auch mein Mann war nicht grundsätzlich abgeneigt. Vor genau 2 Jahren hatte mein Mann eine schwere Herz-OP, unser persönlicher Lockdown. Wir waren und sind froh, dass es meinem Mann heute wieder gut geht und wir als Familie gesund aus dieser Krise raus gekommen sind.
    Als dann letzten Frühling der Corona-Lockdown kam, war das für uns kein grösserer Stressfaktor, da wir ja wussten, wie es ist, wenn der Papi/Mann über längere Zeit zu Hause ist und arbeitet.
    Wir waren so entspannt, dass wir ein Mal (!) nicht aufpassten und auch nicht davon ausgingen, dass da „was“ passieren könnte…
    Unser Corona-Baby ist mit dem heutigen Tag 7 Wochen alt. ☺️
    Sie wird von ihren grossen Schwestern (9&12) nach Strich und Faden verwöhnt.
    In unserem Unterbewusstsein wollten wir immer ein drittes Kind, aber der Verstand war stärker. Zum Glück hat das Herz und die Unvernunft gesiegt, denn nur mit unserem Corona-Baby sind wir nun komplett und sie hätte in unserer Familie wohl immer gefehlt.

    P.S.: Ein 4. Kind wird es nicht geben. Dafür haben wir beim Kaiserschnitt gleich gesorgt.

  11. Avatar von Helena
    Helena

    Interessanter Dialog. Die Suche nach den ganz individuellen Gründen für bzw. gegen ein weiteres Kind finde ich extrem wichtig. Bei uns war es so, dass mein Mann schon bei Kennenlernen wusste, dass für ihn 2 Kinder ideal wären. Dies mir klar kommunizierte und auch seine Argumente hatte. So wusste ich von Anfang an, worauf ich mich einliess. So war es für mich klar, wenn ich ja sage zu Kindern mit diesem Mann werde ich max. 2 Kinder haben. Nun sind die 2 Kinder da und lustigerweise kann ich jetzt seine Argumente viel besser verstehen 😊. Mir hat seine klare Haltung sehr geholfen, weil sie mir eine Orientierung gab und ich mich schon zum vornherein darauf einstellen konnte. Natürlich gab es nach dem 2. Kind Phasen, wo ich mir ein 3. Kind hätte vorstellen können, aber für ihn war es immer klar. Was ich aber immer sehr schön fand und mich getröstet hat, war, dass mein Mann stets sagte, wenn jetzt doch noch ein 3. Kind zu uns käme, würden wir das schon schaffen (link zur Romantikerin 😉).
    Allen, die sich grad in dieser Phase befinden, wünsche ich eine stimmige Entscheidungsfindung.

  12. Avatar von Olivia
    Olivia

    Oh, so interessant, der Entscheid für ein weiteres Kind… Nach dem ersten Kind meinte mein Mann, es würde für ihn so passen, nicht vom Herz her, aber aus praktischen, organisatorischen, finanziellen Gründen. Ich konnte das damals gut akzeptieren, habe die Babyzeit, das Stillen etc. genossen, als wäre es eben das letzte Mal. Im ersten Lockdown vor einem Jahr waren wir plötzlich sehr auf die Familie konzentriert, nur wir drei. Und ich habe gemerkt, dass gerade in Krisenzeiten die Familie das Wichtigste ist. Und dass es bei uns noch einen Platz gab. So brachte ich das Thema wieder auf den Tisch. Am Anfang war mein Mann noch etwas skeptisch, wir passten aber mal weniger auf, verhüteten nicht mehr. Zum Glück wurde ich nicht gleich schwanger, so hatte der Traum Zeit, zu reifen. Als wir dann vor einem halben Jahr den positiven Schwangerschaftstest in den Händen hielten, war die Freude bei beiden gross. Es fühlt sich richtig und schön an. Nun freuen wir uns auf das Familienleben zu viert… Auf die Babyzeit… Auf einen neuen Anfang…
    Aber ganz ehrlich, ich freue mich auch schon auf die Zeit, wenn wir dann zwei grössere Kinder haben.
    Mein Mann ist etwas älter als ich und finanziell gehören wir zum unteren Mittelstand. Also wird es bei zwei Kindern bleiben, darüber sind wir uns beide einig… im Moment 😅 Nein, ich denke, das bleibt so. Wir freuen uns auf den Mai ❤

  13. Avatar von Meli
    Meli

    Genau auch UNSER Thema. Bei uns beiden dreht es sich im Kopf. Mal hin mal her… Eigentlich wollten wir beide von Anfang an immer drei Kinder. Fakt. Durch eine schwierige Wohnungssuche (unglaublich teure Mietpreise!) kam unser Wunsch nach drei Kindern ins schwanken… (Wäre wahrscheinlich auch so gekommen). Nun sind wir seeehr unschlüssig. Mir wäre lieber, wir würden uns für drei entscheiden und es klappt nicht nochmals.. wäre irgendwie einfacher zu akzeptieren…
    Bin gespannt wie es weiter geht

  14. Avatar von Sandra
    Sandra

    So ein wertvoller, ehrlicher und hilfreicher Artikel. Danke für Eure grandiose Arbeit. Mein Mann und ich werden wohl zeitnah getrennt voneinander in den Wald müssen…

  15. Avatar von Anna
    Anna

    Toller Bericht – vielen Dank! Ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen.

    Nach 2 Fehlgeburten und 2 gesunden Töchtern, bin ich aber so froh und dankbar, dass unsere Familienplanung abgeschlossen ist. Zu gross wäre die Angst vor einer weiteren Fehlgeburt oder dass das Baby schwer krank wäre.
    Für uns war bereits während der letzten SS klar, dass es die Letzte ist. Ich konnte so alles ganz bewusst geniessen und “Abschied” nehmen.

    Wenn Freunde nun Babies kriegen, vom Stillen, Wickeln, Milchstaus oder schlaflosen Nächten erzählen, denke ich nun oft: Puh, zum Glück sind wir da schon ein bisschen weiter. Ich möchte nicht noch einmal zurück.

    Ich hoffe, dass du eine Entscheidung treffen kannst und sie später nicht bereust.

    Liebe Grüsse

  16. Avatar von Verticalsandy
    Verticalsandy

    So. Spannend!
    Toller Beitrag, der sicher vielen hilft.

  17. Avatar von Bagoong
    Bagoong

    Du bist ich (in zwei Jahre jünger und mit Mädchen anstatt Jungen). Aber sonst…EXAKT! Alles.
    Ich möchte mal so einen Spaziergang machen. Wollen wir ihn zusammen machen?!? Haha

    1. Avatar von Ilva
      Ilva

      Komme mit 😉

  18. Avatar von Maria
    Maria

    Wir hatten die gleiche Ausgangslage. Meine Gedanken drehten sich dauernd. Echt zermürbend, I feel you! Mein Mann meinte dann, dass es für unsere Beziehung besser ist, wenn wir ein drittes Kind haben. Wenn ich ihm später Vorwürfe gemacht hätte, wäre das schwieriger für ihn gewesen als ein drittes Kind.
    Jetzt sind wir mega happy zu fünft und sooo froh, dass es einfach klar ist.

  19. Avatar von Zora
    Zora

    Ich kann bei der Frage und der Zerrissenheit sehr gut nachfühlen – ähnliche Gefühle hab ich auch, auch wenn rational die Antwort, bei 2 Kindern zu bleiben, schon klar ist. Auch die Antworten, bzw. Fragen der Psychologin finde ich sehr spannend und hilfreich! An dieser Stelle ein Lob an anyworkingmom – ihr macht so viele ehrliche und interessante Beiträge, die einem zeigen, dass man mit seinen Gedanken nicht allein dasteht – wirklich toll!

  20. Avatar von Julia
    Julia

    Grossartiger “Briefwechsel” sehr spannend zu lesen! Den Struggle kenne ich auch und werde es aber wohl auch bei 2 gesunden Mädchen belassen. Das ist die rationale Entscheidung, welche ich aufgrund verschiedener Faktoren (fast) gefällt habe. Die Belastung in der Beziehung ist bereits gross und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ein riesen Balance-Akt. Würden wir in einer artgerechteren Gesellschaft leben, würde meine Entscheidung wohl anders ausfallen.

    1. Avatar von Claudia
      Claudia

      Genau das. I feel you so fescht! Ich hab mir den Kopf zermartert, aber bin genau zum selben Schluss gekommen – es bleibt wohl bei unseren zwei Mädchen. Viel Liebe euch!

  21. Avatar von Andrea
    Andrea

    & ich stelle mir die Frage bereits nach einem Kind – verrückt!
    Aber ich fühle mit..

    1. Avatar von Manu
      Manu

      Andrea, bei mir ist es dasselbe, ich habe nur ein Kind und weiss nicht, ob ich noch ein weiteres möchte. Mein Mann möchte unbedingt ein zweites und mein Umfeld zeigt wenig bis gar kein Verständnis für mein Zögern. Ich spüre den Vorwurf, dass es egoistisch ist, ein Einzelkind zu haben und die Befürchtung, es irgendwann mal zu bereuen. Aber ich frage mich halt, ob es sinnvoll ist ein weiteres Kind zu bekommen, wenn ich mit einem schon keine Enerige mehr habe. Mich würde interessieren, wie es denn bei dir ist? Vielleicht ist auch ein privater Austausch möglich?

      1. Avatar von Ines
        Ines

        Wir haben uns diese Frage auch bereits nach einem Kind gestellt und uns nun (schweren Herzens) entschieden, dass es bei einem Kind bleibt. Wir haben einfach keine Energie mehr, nochmals von vorne anzufangen. Unser 4-jähriges Mädchen ist ein Goldschatz, aber viel Zeit war sehr anstrengend. Die Nächte zwischen 1 und 2 Jahren waren anstrengender als jene direkt nach der Geburt, dann kamen (grosse) Entwicklungsverzögerungen dazu, und wir sind noch jetzt nicht ganz sicher, ob unser Kind ganz gesund ist. Hypersensibel ist es allemal. Wir haben keine Energiereserven mehr und fühlen uns mit 40 Jahren einfach auch zu alt. Gleichzeitig gibt es uns einen Stich ins Herz, wenn wir Familien mit zwei hübschen und gesunden Kleinkindern sehen und fühlen uns schuldig, dass wir unserem Kind kein Geschwisterchen schenken …

    2. Avatar von Cornelia
      Cornelia

      Ist das denn wirklich so verrückt? Mir geht es genau gleich. So muss wohl jede Familie ihren eigenen Weg finden. Auch wenn es dabei nicht immer einfach ist, Gesellschaftliche Erwartungen dabei ganz aussen vor zu lassen.

    3. Avatar von Chantal
      Chantal

      Ich liess mich einfach von der Stimme meines Herzens überzeugen…und als 4-Fach Mami ist es definitiv streng, einiges kommt vielleicht zu kurz, aber ich habe bis jetzt die Entscheidung keinen einzigen Moment bereut….ja es ist laut, chaotisch, streng, dreckig…überhaupt nicht perfekt. Aber es ist auch bunt, lustig und unsere Herzen voller Liebe. Ich bin jemand der einfach immer denkt, dass man in alles reinwächst…
      Ich würde die Frage nie so krass analysieren, denn wenn man die Fakten auf den Tisch legen würde und alles analysiert vergisst man ja die Gefühle, die unvergesslichen Momente und alles was einem die Kinder geben…das kann man ja nicht auflisten…🤷🏻‍♀️

    4. Avatar von Sandra
      Sandra

      Geht mir auch so. Ich fühle mich oft schlecht, weil ich mir ein zweites nicht zutraue. Ich habe die ersten beiden Jahre als ungemein kräftezehrend empfunden. Wir leben fernab unserer Familien hier und habe keinerlei Unterstützung. Dennoch wünscht sich mein Mann unbedingt ein zweites Kind. Ich sollte aber wieder beruflich Fuss fassen und kann nicht nochmals so lange pausieren, wie ich es mir für die Entwicklung meiner Kinder wünschen würde. Die biologische Uhr tickt und wir drehen uns seit Monaten im Kreis.
      Feli, wie sehr würden mich Deine Beweggründe für ein Einzelkind interessieren und die Quelle der dahinterstehende Entschlossenheit… evtl. einen weiteren Artikel wert?

  22. Avatar von Claudia
    Claudia

    Wow. So gut beschrieben. Vielen Dank für den Beitrag. Du triffst den Nagel auf den Kopf. Bin gespannt auf die Antwort morgen.
    Ich glaube, ich bin schon etwas weiter im Prozess und belasse es bei zwei:-) irgendwie hatte ich den aha-Moment in den skiferien, also ich mit der grösseren unterwegs war. So schön wars. Kann kaum erwarten, wenn beide so gross sind und wir wieder etwas mehr unsere eigenen Bedürfnisse ausleben können. Zu viert oder zu zweit oder auch ganz alleine:-)

  23. Avatar von Bianca
    Bianca

    Was für ein toller Text – Du sprichst sooo vielen aus der Seele. Es könnte genau meine Geschichte sein (Ich bin auch 39 J und habe zwei Mädchen) Nun, aber meine Familienplanung ist wirklich definitiv abgeschlossen. Baby und Kindersachen sind bereits verkauft, verschenkt, vergeben. Der Wunsch zu einer grösseren Familie ist immer noch da – aber rational weiss ich: Nein – ich will das nicht noch mal von vorne. Ich habe zwei gesunde Kinder (zwei schwierige Geburten), zwei Arme mit denen ich Sie halten und begleiten kann. In meinem Herzen wäre immer Platz für noch mehr Liebe .- aber ich hätte die Geduld und Kraft nicht mehr dazu , fühle mich ehrlich gesagt mit bald 40 auch “zu alt” und bin nun sehr zu Frieden genau so wie es jetzt ist.